Franz Alt: Die Klima-Krise ist eine Menschen-Krise

Transparenz TV vom Montag, 14.12.2020 jetzt auf youtube.com.

Fünf Jahre nach dem Klimaschutzabkommen von Paris liegt die Welt auf einem Pfad von 3,2 Grad Erwärmung. „Bei 3 Grad geht es um das Überleben der Menschheit“, sagt Prof. Hans Joachim Schellnhuber. Der deutsche Klimaforscher und ehemalige Chef des PIK (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) sieht bei den gegenwärtig steigenden Emissionen den Planeten noch auf einem ganz anderen Pfad: „Im Moment befinden wir uns eher auf einem Kurs, der zu einer Erwärmung um 8,5 Grad führen würde“, so Schellnhuber und prognostiziert ein „Organversagen“ der Erde.

Schon jetzt zeigt sich die Abschwächung des Jetstreams mit der Folge, dass Wetterphänomen stehen bleiben“, so Prof. Eicke Weber. Der frühere Professor des ISE-Fraunhofer registriert, dass der Klimawandel massive Wetterphänomene mit katastrophalen Auswirkungen mit sich bringt. Wir brauchen also nicht auf 3 Grad Erwärmung warten, die Folgen sind schon da.

Is this how our civilization ends?“ – Endet so unsere Zivilisation?“, fragte Schellnhuber auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor hochrangigen Politikern. Die Therapie ist eigentlich klar, aber niemand setzt sie für Patient Erde um. „Bei 5 Grad über Normaltemperatur ist dann bald Exitus“, so Schellnhuber.

Im Gespräch mit Franz Alt berichtet Eicke Weber über die zu beobachtenden Wetterphänomene, gibt eine Einschätzung, was das Pariser Klimaschutzabkommen verändert hat und schlägt weitere Maßnahmen vor: Der Ausbau der Erneuerbaren ist in hoher Geschwindigkeit möglich, ebenso wie die schnelle Reduktion von CO2-Emissionen. Wie aber setzen wir den Klimaschutz durch? Franz Alt ist der Meinung, dass die „Klima-Krise eine Menschen-Krise“ sei.

• Studiogast: Prof. Eicke R. Weber | Chair, European Solar Council ESMC – Former Director, Fraunhofer ISE, Freiburg – Prof. emeritus, Dept. of Materials Science, UC Berkeley 2020
• Moderation: Franz Alt

• Das 1,5 Grad-Ziel verschlafen | Mit den jüngsten Beschlüssen der EU, bis 2030 55% CO2 statt wie bisher vorgesehen 40% einzusparen, wird nicht einmal das Zwei-Grad-Ziel erreichbar sein, sagen die Klimaforscher. Zurzeit steuert die Welt auf mindestens drei Grad globale Erwärmung zu. Und damit absehbar auf riesige Katastrophen.

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Quelle

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