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Fotolia.com | broussard

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Noch sind die Meere zu retten: Das blaue Wunder

Alles Leben kommt aus dem Meer. Am Anfang waren die Einzeller: Pflanzen, Tiere, Menschen. Heute ist das Meer Sehnsuchtsort und Touristen-Attraktion. Millionen zieht es Jahr für Jahr an die Strände.

Aber wie gehen wir mit diesem Ort des Lebensursprungs um? Wir nutzen die Ozeane als Müllabladeplatz, wir vernichten den dortigen Lebensreichtum und wir heizen auch dort den Klimawandel an. Den Meeresgrund verwandeln wir über Gas- und Ölbohrungen in ein riesiges Industriegebiet.

Über 90% der großen Meeresfische sind bereits verschwunden, die meisten Meere sind überfischt. Weltweit sterben die Korallen. Allein in der Karibik sind seit den neunziger Jahren 90% der Korallen verschwunden. Immer mehr Plastikmüll verseucht die Ozeane. In den letzten 50 Jahren stieg die Oberflächentemperatur der Meere um ein halbes Grad Celsius an.

Ist keine Besserung in Sicht?

Im Meer wiederholt sich, was wir seit 200 Jahren, seit Beginn der Industrialisierung,  der Erde angetan haben: Ausbeutung, Zerstörung, Artensterben. „Das Meer stirbt“ schreibt der Klimaforsch Mojib Latif. Trotz allem sind bisher nur 3,4% der Meere als Schutzgebiete ausgewiesen.

Jetzt hat US-Präsident Barack Obama die größte Meeresschutzzone geschaffen. Auf 1.5 Millionen Quadratkilometern dürfen um Hawai herum die vielen seltenen Fische nicht mehr gestört werden. Das ist ein Gebiet viermal so groß wie die Bundesrepublik. Die Fische erhalten jetzt einen Ruheraum inmitten industrieller Umgebung.

Immerhin ein Anfang für mehr Schutz unserer Lebensgrundlagen. Eine gute Nachricht, eine „großartige Errungenschaft“ für den Naturschutz, kommentiert die TAZ und das meint auch Greenpeace: „Eine fantastisch gute Nachricht für das Leben in den Ozeanen“ sei der Obama-Beschluss.

Gerade Schutzgebiete hätten sich als sinnvolle Maßnahme erwiesen, eine konkrete Hilfe gegen weitere Überfischung mit positiven Konsequenzen für den Klimaschutz und gegen die Versauerung der Ozeane. Mit dem Schutz der Mangrovenwälder, Algen und Seegras tragen diese Schutzgebiete dazu bei, einen Teil der übrigen Stressfaktoren der marinen Lebensräume zu reduzieren.

Ein weiterer Hoffnungsschimmer für die Meere: Mitte Juni 2016 hatten 30 Nationen erstmals ein internationales Abkommen gegen die illegale Fischerei unterzeichnet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO meint, dass sich dadurch manche Bestände wie Heilbutt und Flunder wieder erholen könnten.

Greenpeace schlägt vor, dass über die bisherigen Schutzgebiete hinaus 35 bis 40 Prozent der Ozeane als Reservate ausgewiesen werden – ohne Bergbau. Auch andere Formen der Ausbeutung von Ressourcen sollten dort verboten sein und diese Gebiete als Meeresschutzregionen ausgewiesen werden. Noch immer versuchen wir aber eine endliche Ressource unendlich auszubeuten. 

Wer das Leben auf unserem Planeten retten will, muss die Meere retten. Denn die Meere sind das Lebenserhaltungs-System des Planeten. Ohne Leben im Meer kein Leben auf der Erde.

Weitere Informationen:

Depositphotos | alphaspiritHerder Verlag
Quelle

FRANZ ALT 2016

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