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© pixabay.com | paulbr75 | Je höher der Anteil an Elektroautos ist, desto mehr Batterien stehen potenziell für das Recycling zur Verfügung. Ein Team um den Wirtschaftschemiker Prof. Dr. Stephan von Delft hat erforscht, wann Angebot und Nachfrage im Hinblick auf recyclingfähige Batterierohstoffe gleich sein werden.

70 Prozent Kostenplus an der Ladesäule – Unterwegs Laden ist teurer je umfassender das Tarifangebot

Elektroautos, wie der Renault ZOE, benötigen zum Laden an öffentlichen Ladesäulen einen mobilen Ladestromtarif. EUPD Research hat aktuell 383 Tarife von über 200 unterschiedlichen Anbietern analysiert. Für Fahrer des Renault ZOE haben sich die durchschnittlichen Jahreskosten innerhalb der letzten drei Jahre um 70 Prozent erhöht. Darüber hinaus variieren die zu zahlenden Ladepreise je nachdem wie hoch die Ladenetzabdeckung mit dem jeweiligen Tarifangebot ist.

Die Zahl an Elektroautomodellen nimmt stetig zu, dennoch ist der Renault ZOE nach wie vor eines der gefragtesten E-Automodelle in Deutschland. Im Jahr 2020 wurden laut Kraftfahrtbundesamt[1] 30.376 Renault ZOE in Deutschland neu zugelassen. Dies entspricht einem Anteil von 15,6 % an den Gesamtneuzulassungen von reinen Elektroautos im letzten Jahr. Im ersten Quartal in 2021[2] gab es bereits 4.282 Renault ZOE Neuzulassungen. Bereits zum dritten Mal hat jüngst das Bonner Beratungshaus EUPD Research die Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife umgesetzt und das beliebte E-Automodell von Renault für den Tarifvergleich berücksichtigt.

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Die Ergebnisse der vergangenen drei Jahre legen einen deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Jahresladekosten bei einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 km um 70 Prozent von 540 Euro in 2019 auf rund 918 Euro in 2021 offen. Umgerechnet auf die Ladekosten pro 100 Kilometer bedeutet dies, dass ZOE Fahrer im Jahr 2019 noch mit durchschnittlich 3,86 Euro rechnen mussten und sich im Jahr 2021 mit 6,56 Euro im Mittel konfrontiert sehen.

Die in der Vergleichsanalyse festgestellten teuersten Tarife sind dabei von 2020 auf 2021 nicht mehr so stark gestiegen. Christine Koch, Projektleiterin bei EUPD Research, gibt an, dass sich „ein steigender Trend vor allem bei den mittleren kWh-Abrechnungspreisen abzeichnet. Zum einen steigen die durchschnittlichen Preise beim AC oder DC Laden. Zum anderen wird teilweise ein abweichender sowie höherer Ladepreis an HPC (High Power Charging) Ladesäulen abgerechnet“.

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In dem neuen Marktsegment der Autostromtarife positionieren sich klassische Energieversorger neben zahlreichen neuen, oft auch branchenfremden und überregional agierenden, Akteuren. Tarifangebote können in regionale Tarife mit regionaler Nutzung, regionale Tarife mit überregionaler Nutzung, überregional verfügbare Tarife mit überregionaler Nutzung und Ad-hoc Ladeangebote unterschieden werden. Die Preisspannen der Durchschnittspreise nach kWh-Abrechnung zeigen, dass die teuersten Ladepreise beim Ad-hoc Laden gelten, wohingegen regionale Tarife mit regionaler Nutzung am günstigsten ausfallen. Dazwischen positionieren sich die regionalen Tarifangebote mit deutschlandweiter Nutzung und überregionale Tarifangebote.

Die AC Ladepreise liegen, unabhängig von den Ad-hoc Angeboten, bei allen Tariftypen zwischen 34 und 35 Cent pro Kilowattstunde. Bei den DC und HPC Ladepreisen ist eine größere Preisspanne zu sehen. Die DC Ladepreise zeigen einen Anstieg von durchschnittlich 35 Cent bei regionalen auf 45 Cent bei überregionalen Tarifangeboten. HPC Ladepreise sind erst bei den regionalen Tarifen mit deutschlandweiter Nutzung verfügbar. Diese stehen mit durchschnittlich 48 Cent den überregionalen Tarifen mit 58 Cent gegenüber. Bleibt das Ad-hoc Laden außer Acht, gilt: Je umfassender das Tarifangebot, desto höher sind die Abrechnungspreise. Dies liegt laut Christine Koch daran, dass „überregionale Tarifangebote mit einer Mischkalkulation rechnen, da durch vermehrtes Roaming höhere Nutzungsgebühren entstehen. Regionale Tarife, die vermehrt mit der Benutzung regional verfügbarer Ladeinfrastruktur rechnen, kalkulieren mit weniger anfallenden Roamingkosten, sodass die durchschnittlichen Ladepreise dementsprechend geringer ausfallen können“.

Der Markt der mobilen Ladestromtarife ist geprägt von vielseitigen Tarifangeboten, bei denen das Angebot von der einzelnen Ladeabrechnung bis hin zu unterschiedlichsten Flatrate-Modellen reicht. In den nächsten Jahren ist mit einem weiteren Anstieg der Ladepreise zu rechnen bis der Betrieb der öffentlichen Ladeinfrastruktur wirtschaftlich abbildbar ist.

Über die Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife 2021

Die Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife 2021 ist die dritte Ausgabe der Studie von EUPD Research. Die Studie liefert jährlich einen detaillierten, umfassenden Status Quo zur Marktsituation mobiler Ladestromtarife in Deutschland. In einer umfangreichen Analyse werden die aktuell verfügbaren Tarife erfasst und die jeweils 15 vorteilhaftesten Tarife unter den drei Fahrprofilen im Detail dargestellt und verglichen. Weitere Informationen zu den Inhalten der ab Ende April verfügbaren Studie erhalten Sie hier: Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife 2021.

  • [1] Kraftfahrtbundesamt (2021)
  • [2] Kraftfahrtbundesamt (2021)
Quelle

EuPD Research Sustainable Management GmbH 2021

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