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Das Jahr 2020 ist der Wendepunkt der Elektromobilität

CAM erwartet einen Anstieg von Elektroauto-Neuzulassungen auf 27 Prozent im Jahr 2025.

Das Jahr 2020 ist der Wendepunkt der Elektromobilität in Deutschland mit einem erwarteten Anteil von 12,6 % an den Neuzulassungen. Reine Elektrofahrzeuge kommen auf einen Marktanteil von 6,0 Prozent.
Marktführer bei reinen Elektrofahrzeugen sind die Marken Volkswagen, Renault, Tesla, Smart und Hyundai.

CAM erwartet einen Anstieg von Elektroauto-Neuzulassungen auf 27 Prozent im Jahr 2025.

CAM | E-Mobilitaet Deutschland
© CAM Electromobility Report 2020 | E-Mobilität Deutschland | Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in Deutschland Gesamtjahr 2020 (Prognose)

Das Jahr 2020 markiert den Wendepunkt für die Akzeptanz der Elektromobilität in Deutschland, die mit einem zweistelligen Neuzulassungsanteil die bisherige Nischenrolle verlässt. Im Gesamtjahr wird mit rund 360.000 Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV/PHEV) und mit einer mehr als Vervierfachung des Marktanteils auf rund 12,6 Prozent gerechnet. Treten bundesweite Lockdown-Maßnahmen ab Mitte Dezember in Kraft könnte der E-Fahrzeugabsatz auf unter 350.000 Stück im Gesamtjahr fallen. Die Neuzulassungen für reine Elektrofahrzeuge (BEV) erhöhen sich von 63.000 (2019) auf rund 171.000 Stück (+171%) im Jahr 2020, was einem Neuzulassungsanteil von 6,0 Prozent (2019: 1,75%) entspricht. Noch deutlich stärkere Zuwächse können im Jahr 2020 die Plug-In-Hybride (PHEV) verbuchen, deren Neuzulassungen um 313 Prozent auf rund 186.000 Fahrzeuge anwachsen werden, wodurch diese Antriebsform auf einen Marktanteil von 6,6 Prozent (2019: 1,26%) kommt.

Die Marktführer bei reinen Elektrofahrzeugen (BEV) sind mit Ausnahme von Volkswagen jedoch überwiegend Importeure. Im Absatzvergleich von Januar bis November 2020 kommt Volkswagen auf rund 33.000 Neuzulassungen, Renault auf 25.000 sowie Tesla, Smart und Hyundai auf rund 13.000 verkauften BEVs. Deutlich abgeschlagen sind die nachfolgenden Marken Audi, BMW, Opel und Kia, die zwischen 7.700 und knapp 5.300 reine E-Fahrzeuge abgesetzt haben.

Bei manchen Automobilherstellern tragen Elektromodelle schon weit überdurchschnittlich zum Gesamtabsatz bei. Den höchsten Anteil von reinen Elektroautos an den Gesamtzulassungen haben neben den reinen E-Fahrzeugmarken Tesla, Smart und Polestar (97%) die Autohersteller Renault mit 23 Prozent und Hyundai mit 14 Prozent. Auch Jaguar und Porsche kommen mit 12,5 bzw. 11,7 Prozent bereits auf zweistellige BEV-Anteile. Der Marktführer VW liegt mit 7,1 Prozent noch signifikant über dem BEV-Durchschnitt. Dagegen landen die Premiumhersteller Audi mit 4,0 und BMW mit 3,5 Prozent noch weit unter dem Bundesdurchschnitt, bei den Mercedes-Absätze sind sogar nur 1 Prozent reine E-Fahrzeuge. Die Konzerne BMW und Daimler besitzen mit Mini (9,4%) und Smart (100%) allerdings Marken mit überdurchschnittlichen BEV-Anteil.

Unter den vier beliebtesten Modellen ist bislang nur eines von einem deutschen Hersteller. Der Zoe von Renault ist mit über 25.000 Neuzulassungen das absatzstärkste Modell gefolgt vom auslaufenden e-Golf mit rund 16.000 Stück, dem Tesla Model 3 mit rund 12.000 und dem Hyundai Kona mit rund 11.000 abgesetzten BEVs. Eine starke Rolle könnte jedoch künftig der seit September im Markt befindliche VW ID.3 einnehmen, dessen Absatz nach drei Monaten bereits bei über 7.300 Stück liegt (in Europa: >14.000).

Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „Zwar sind bei Plug-in-Hybriden die deutschen Hersteller mit deutlichem Abstand Markt- und Innovationsführer und profitieren erheblich von den attraktiven Förderungen insbesondere im Flotten- bzw. Dienstwagenbereich. Aufgrund der hohen Diskrepanz zwischen den Normverbräuchen und den Realverbräuchen der PHEVs ist in den nächsten Jahren mit einer Anpassung der Förderkulissen und mit sinkenden Neuzulassungsanteilen zu rechnen. Darauf sollten sich die Hersteller von Plug-in-Hybriden einstellen.“

In einer aktuellen Prognose geht das CAM im nächsten Jahr von einem moderaten Wachstum der E-Fahrzeugzulassungen in Deutschland aus. Danach wird ein Neuwagenabsatz von rund 480.000 E-Autos im Jahr 2021 erwartet, was einem Anteil von 15 Prozent an den Neuzulassungen von geschätzten 3,3 Mio. Pkw entspricht. Dabei wird von jeweils rund 50 Prozentanteilen BEVs und PHEVs ausgegangen. Allerdings wird der E-Fahrzeuganteil bis zum Jahr 2025 bereits auf 27 Prozent der Neuverkäufe ansteigen, wobei davon rund 65 Prozent reine Elektrofahrzeuge sein dürften.

Hierzu Stefan Bratzel: „Automobilhersteller müssen sich insbesondere im deutschen Markt auf einen Paradigmenwechsel der Antriebstechnologien bis zum Jahr 2030 einstellen. Treiber sind vor allem die sich verschärfenden Klimaziele und die sich verändernden Regulationskulissen. Dabei führt zunächst an der Elektromobilität kein Weg vorbei. In den 2030er Jahren wird der Verbrennungsmotor zunehmend in eine Nischenrolle gedrängt werden.“

Quelle

CAM Electromobility Report 2020

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