E-Fuels, Wasserstoff oder Elektroauto: Was ist die Zukunft?
Die Zukunft des Autos wird kontrovers diskutiert. Was ist die Zukunft: E-Fuels, Wasserstoff oder Elektroautos? Die Antwort fällt eindeutiger aus, als viele glauben.
E-Fuels – Für Autos sinnvoll?
E-Fuels (Electrofuels) sind synthetische Kraftstoffe (SynFuels), die mit Strom aus Wasser und CO2 gewonnen werden. Autos könnten sie tanken, ähnlich wie heutige flüssige Kraftstoffe, also wie Benzin und Diesel. Sofern der Strom aus erneuerbaren Energien stammt, sind sie klimaschonend.
Allerdings: Die Herstellung ist also extrem aufwändig. Wasserstoff muss per Elektrolyse erzeugt werden, was an sich bereits hohe Mengen an Energie erfordert. Dann muss CO2 aus der Luft entnommen werden (was ebenfalls sehr energieintensiv ist) oder bei Industrieprozessen herausgefiltert werden (ebenfalls energieintensiv). Am Ende liegen die Umwandlungsverluste bei über 80%. Der Rest geht verloren. Zum Vergleich: Beim Elektroauto ist es genau andersherum: Hier werden 80% der Energie genutzt, nur 20% gehen verloren.
Daher sind E-Fuels auf absehbare Zeit nicht kommerziell verfügbar. Weltweit existieren nur vereinzelte Forschungs- und Pilotanlagen. Bis 2035 sind rund 60 E-Fuel-Standorte angekündigt, die erstmals auch in größerem Umfang E-Fuels gewinnen sollen. Die Pläne sind jedoch fast ausschließlich noch nicht finanziert.
Selbst wenn alle Pläne umgesetzt werden sollten, würde die weltweite Produktion nur 10% des deutschen Bedarfs für Flug- und Schiffsverkehr und Chemie decken – und dann wäre die Pkw-Flotte noch gar nicht versorgt, und alle anderen Länder gingen leer aus.
Nimmt man optimistisch an, dass die Skalierung mit derselben Geschwindigkeit wie bei der Solarenergie erfolgt, könnte die gesamte globale Produktion höchstens 50% des deutschen Bedarfs für Flug- und Schiffsverkehr und Chemie versorgen. Auch dann wäre immer noch nichts übrig für die Pkw-Flotte, und auch nicht für andere Länder.
Beispiel: Die weltweit größte E-Fuels-Anlage, Haru Oni in Chile (betrieben von Porsche und Siemens), produziert 130.000 Liter pro Jahr. Um so schnell zu skalieren wie bei Solarenergie, müsste sie aber 550 Millionen Liter (!) ab 2027 herstellen. Selbst dann wären wir aber erst bei nur ca. 1% des deutschen Bedarfs für die Pkw-Flotte.
Der Strom zur Herstellung der E-Fuels muss auch noch gewonnen werden. Allein dafür wären 600 große Windräder mit je 4 Megawatt Leistung nötig. 600.000 Windräder bräuchte man also nur dafür, um die deutschen Autos zu betanken – von Flug- und Schiffsverkehr und Chemie, die ja auch Bedarf haben, gar nicht zu sprechen.
E-Fuels können eine Lösung sein – aber nicht für Pkw. Sie werden gebraucht, wo Batterien versagen: bei Flugzeugen, Schiffen, und in der Chemieindustrie.
Wasserstoff – Für Autos sinnvoll?
Derzeit gibt es weltweit rund 56.000 Wasserstoff-Autos. Zum Vergleich: Allein im Jahr 2023 wurden 9,5 Millionen reine Elektroautos verkauft – mit stark steigender Tendenz.