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adfc.de | Rebecca Peters, Mitglied des ADFC-Bundesvorstands sagt: „Bei uns klingeln die Alarmglocken, wenn wir sehen, dass Radfahrerende sich nicht sicher fühlen. Denn wir wissen, dass ungute Gefühle beim Radfahren, Stress und Angst die Menschen vom Radfahren abhalten."

© adfc.de | Rebecca Peters, Mitglied des ADFC-Bundesvorstands sagt: „Bei uns klingeln die Alarmglocken, wenn wir sehen, dass Radfahrerende sich nicht sicher fühlen. Denn wir wissen, dass ungute Gefühle beim Radfahren, Stress und Angst die Menschen vom Radfahren abhalten."

Karlsruhe erstmals fahrradfreundlichste Großstadt

Neue Siegerstädte beim ADFC-Fahrradklima-Tests 2018: Karlsruhe ist erstmals fahrradfreundlichste Stadt seiner Größenklasse.

Bundesminister Scheuer zeichnete im Bundesverkehrsministerium als fahrradfreundlichste Städte und Gemeinden aus:

  • Bremen (Note 3,5) in der Klasse der Städte über 500.000 Einwohner. Hannover (3,8) und Leipzig (3,9) auf Platz 2 und 3
  • Karlsruhe (Note 3,1) in der Klasse der Städte über 200.000 Einwohner. Münster (3,3) und Freiburg (3,4) auf Platz 2 und 3
  • Göttingen (Note 3,3) in der Klasse über 100.000 Einwohner. Erlangen (3,4) und Oldenburg (3,5) auf Platz 2 und 3
  • Bocholt (Note 2,4) in der Klasse über 50.000 Einwohner. Nordhorn (2,6) und Konstanz (3,1) auf Platz 2 und 3
  • Baunatal (Note 2,7) in der Klasse über 20.000 Einwohner. Ingelheim am Rhein (2,7) und Rees (3,0) auf Platz 2 und 3
  • Reken (Note 2,0) in der Klasse unter 20.000 Einwohner. Wettringen (2,0) und Heek (2,4) auf Platz 2 und 3.

Gegenüber Karlsruhe ist die angestammte Siegerstadt Münster beim ADFC-Fahrradklima-Test 2018 leicht zurückgefallen, weil nach Auffassung der Befragten in Münster in jüngster Zeit nicht genug für die Fahrradförderung getan wurde. Fehlende Abstellanlagen und häufiger Fahrraddiebstahl wurden ebenfalls kritisch bewertet.

Am stärksten seit dem letzten ADFC-Fahrradklima-Test aufgeholt haben jeweils in ihrer Größenklasse Berlin (Note 4,3), Wiesbaden (Note 4,4), Offenbach (Note 3,6), Konstanz (Note 3,1), Emmendingen (Note 3,5) und Oschatz (Note 4,0). Peters: „An Berlin sehen wir, dass es von den Radfahrenden schon als positiv bewertet wird, wenn die Stadt sich auf den Weg macht, bessere Bedingungen für den Radverkehr zu schaffen. Von einer guten Fahrradstadt ist Berlin noch weit entfernt, aber eine Aufbruchsstimmung wird schon wahrgenommen.“ 

Den Sonderpreis als familienfreundlichste Fahrradstadt erhielt die Stadt Wettringen (Note 2,0). Hier sind die Menschen mehrheitlich der Meinung, dass man auch Kinder ohne schlechtes Gewissen allein mit dem Rad fahren lassen kann – und dass es genug Platz auf den Radwegen gibt, um auch mit Kinderanhänger oder Lastenrad bequem unterwegs zu sein.

Schlusslichter in ihren Größenklassen sind Köln (Note 4,4), Wiesbaden (4,4), Remscheid (4,7), Lüdenscheid (4,7), Hof (4,8) und Dittelsheim-Heßloch (4,7). Diese Städte werden von den Radfahrenden mehrheitlich als fahrradunfreundlich bewertet.

Gesamtnote 3,9 – weiter leicht gesunken

Das Fahrradklima, also die Zufriedenheit der Befragten beim Radfahren, hat sich nach Einschätzung von 170.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ADFC-Umfrage weiter verschlechtert. 2014 wurde das Fahrradklima noch mit 3,7 bewertet, 2016 mit 3,8 – 2018 mit 3,9. Besonders bedenklich ist der Trend, dass die Menschen sich immer unsicherer beim Radfahren fühlen (Note 4,2 gegenüber 3,9 in 2016).

Falschparker und zu schmale Radwege machen Probleme

Der zu lasche Umgang mit Falschparkern ist bundesweit mittlerweile das von Radfahrerinnen und Radfahrern am meisten bemängelte Thema (Note 4,5). Besonders unzufrieden sind die Radfahrenden auch mit der schlechte Führung des Radverkehrs an Baustellen (Note 4,5). Ebenfalls schlecht bewertet werden ungünstige Ampelschaltungen für Radfahrer (Note 4,4) und die fehlende Breite der Radwege (Note 4,4).

Zügiger Radverkehr und geöffnete Einbahnstraßen werden gelobt

Am besten werden von den Befragten die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,8), die Möglichkeit zum zügigen Radfahren (Note 3,0) und die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrende (Note 3,2) bewertet. Die Zusatzfragen haben ergeben, dass es den Befragten am wichtigsten ist, auf dem Rad als Verkehrsteilnehmer akzeptiert zu werden, sich sicher zu fühlen, hindernisfreie Radwege vorzufinden, wenig Konflikte mit Fußgängern zu haben und auf breiten Wegen für den Radverkehr unterwegs zu sein. 81 Prozent der Befragten ist es wichtig, vom Autoverkehr getrennt Rad zu fahren, unter den Frauen sind es sogar 86 Prozent.

pixabay.com | maxmann | Karlsruhe Schloss
Quelle

Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) 2019

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