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80 Prozent mehr Dürren in Südeuropa

Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten Dürren im Süden Europas fast doppelt so häufig vorkommen wie heute.

Die Ursachen dafür seien der Klimawandel sowie ein steigender Wasserverbrauch. Das schreiben Forscher vom Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission und der Universität Kassel in einer Studie, die jetzt im Magazin Hydrology and Earth System Sciences veröffentlicht wurde.

Die Forscher um Leitautor Giovanni Forzieri vom JRC berechneten ihre Ergebnisse auf der Grundlage von elf verschiedenen Klimamodellen und mit Hilfe von hydrologischen Modellen wie LisFlood. Demnach könnten die Wasserstände von Flüssen in Südeuropa um 40 Prozent sinken und Zeiten mit Wassermangel um 80 Prozent steigen – und zwar allein aufgrund des Klimawandels. Ein Anstieg des Wasserverbrauchs werde die Situation um zehn bis 30 Prozent verschärfen, und zwar nicht nur in Südeuropa, sondern auch in den Benelux-Staaten, dem Nordwesten von Deutschland und Frankreich, Teilen von Großbritannien sowie in der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Rumänien. Nordeuropa werde dagegen sehr viel seltener von Dürren betroffen sein.

Bei ihren Untersuchungen gingen die Forscher von einem Temperaturanstieg von drei bis vier Grad bis zum Ende des Jahrhunderts aus. Allerdings könne die Erwärmung in Südeuropa noch stärker sein. „Die Sommertemperaturen auf der iberischen Halbinsel beispielsweise sollen um bis zu fünf Grad steigen“, sagte Luc Feyen, Hydrologe am JRC, laut einem Beitrag der European Geosciences Union.

Bisher peilt die Weltgemeinschaft ein Ziel von zwei Grad Erwärmung bis 2100 an. Dafür müsste der CO2-Ausstoß allerdings sehr viel schneller sinken als im IPCC-Szenario A1B, das der Studie zugrunde lag. Mittlerweile hat sich der Weltklimarat auf eine neue Systematik von Szenarien verständigt. Dasjenige mit einem ungebremsten Ausstoß, das RCP8.5-Szenario, könnte noch schwerere Folgen für den Wasserhaushalt in Europa haben, schreiben die Forscher.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | sue 2014

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