Arktis schluckt mehr Sonnenstrahlen
Die Arktis verliert ihre Funktion als Kühlschrank des Weltklimas.
Wissenschaftler der Scripps Institution of Oceanography im kalifornischen San Diego haben über Satellitenmessungen errechnet, dass die Arktis von 1979 bis 2011 rund zwei Prozent weniger Sonneneinstrahlung reflektiert hat. Das ist ein wesentlich stärkerer Rückgang als bisher angenommen. Die zusätzliche Aufnahme der Sonnenenergie entspricht nach den Erkenntnissen der Forscher ungefähr einem Viertel des menschengemachten Treibhauseffekts im gleichen Zeitraum.
Wenn die Sonnenstrahlen von der Erdoberfläche in den Weltraum zurückreflektiert werden, nennt man den Umfang, in dem das geschieht, Albedo. Je größer die Albedo, desto weniger Sonnenstrahlung wird von der Erde absorbiert. 100 Prozent Albedo bedeuten eine vollständige Reflexion der Sonnenstrahlen. Die Studie hat nun ergeben, dass die durchschnittliche Albedo des Arktiseises in den betrachteten 32 Jahren von 52 Prozent auf 48 Prozent zurückgegangen ist.
Auch die zahlreicheren sommerlichen Schmelzwassertümpel auf dem Eis verringern bereits die Rückstrahlung des Sonnenlichts. Schmilzt die arktische Eisfläche ganz, nimmt das Meer die auftreffenden Sonnenstrahlen auf, statt sie zu reflektieren. Nach Angaben der NASA ist die durchschnittliche sommerliche Eisbedeckung in der Arktis um etwa 40 Prozent zurückgegangen. Seit den 1970er Jahren haben sich die vom Eis befreiten Meere um rund zwei Grad Celsius erwärmt.
Quelle
KLIMARETTER.INFO | kat 2014