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Bangkok soll den Eisbären retten

Bis zum 14. März werden sie über das Schicksal vieler Tierarten entscheiden.

Start der 16. CITES-Artenschutz-Konferenz: In Bangkok sind mehr als 2.000 Delegierte aus 178 Vertragsstaaten der Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) zusammengekommen.

Das Abschlachten bedrohter Spezies und die Vernichtung von Regenwäldern haben beängstigende Ausmaße angenommen.

„Wir haben es längst mit Krisenproportionen wie beispielsweise beim globalen Rauschgift- oder Waffenhandel zu tun“, betonte zum Auftakt Achim Steiner, Direktor des UN-Umweltprogramms UNEP. Dabei sei vor allem der Verlust von Tropenwald als Lebensraum gravierend: Der überwiegende Teil des Holzraubes gehe auf das Konto von organisierten Verbrechersyndikaten.

„Der illegale Holzeinschlag bringt den Kriminellen über 30 Milliarden Dollar jährlich ein, während viele der armen Leute, die für die illegalen Arbeiten angeworben wurden, nur einen Hungerlohn erhalten“, sagte Steiner in seiner Eröffnungsrede

In Bangkok stehen zwei heiße Wochen auf dem Programm: Regierungsdelegationen und Nichtregierungsorganisationen werden über viele brisante Themen verhandeln. Besonders die Anträge zum Schutz mariner Arten wie Herings-, Hammer- und Weißspitzen-Hochseehaiwerden wieder auf knallharte Fischereiinteressen stoßen. Die Verhandlungen in Bangkok könnten auch entscheidend für das Überleben der Eisbären sein. Die USA haben ein internationales Handelsverbot für die weißen Riesen beantragt. Eisbären leiden nicht nur aufgrund des Klimawandels massiv unter dem Verlust ihrer Lebensräume, sondern werden zudem in Kanada nach wie vor gejagt.

Allein im Jahr 2012 wurden dort 600 Eisbären erlegt – ganz legal.

Ein kleiner Lichtblick: Der Vorstoß der USA wird dieses Mal von Russland unterstützt. Auf der 15. CITES-Konferenz vor drei Jahren in Katar war ein solcher Antrag unter anderem am Widerstand der Europäischen Union gescheitert. „Wir appellieren deshalb an die EU, den Handel mit Eisbärenfellen endlich zu verbieten“, sagte Claudia Praxmayer, Artenschutzexpertin beim NABU.

Einen ersten Erfolg verkündete Thailands Regierungschefin Yingluck Shinawatra zu Konferenzbeginn: Thailand wolle ein Verbot von Elfenbein durchsetzen. Thailand ist nach China der zweitgrößte Markt für die Stoßzähne der Elefanten. Ein zweiter Erfolg: Der Libanon trat als 178. Mitglied der Vertragsstaatenkonferenz und dem internationalen Artenschutz-Abkommen bei.

Damit ist jetzt auch zwischen Tripoli und Golan der Handel mit den bedrohten Tierarten strafbar. UNEP-Chef Achim Steiner wies auf die Wechselwirkung von Arten- und Klimaschutz hin. Wenn etwa der Handel mit illegal geschlagenem Holz nicht unter Kontrolle gebracht werden kann, „droht nicht nur der Versuch zu scheitern, die Armut und die Entwaldung zu beseitigen, sondern auch Bemühungen, den Klimawandel unter dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen zu bekämpfen“.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

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