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China leistet freiwillig schon jetzt etwa 6% der Klimafinanzierung aus Industrieländern

Neueste Untersuchung des WRI zeigt bereits bestehende Unterstützung.

Eine der umstritteneren Fragen beim Klimagipfel COP29 in Baku wird sein, ob ein breiterer Kreis von Ländern im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen zur Klimafinanzierung beitragen wird, wie etwa China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und größter Treibhausgasemittent. Bisher ist aber nur wenig darüber bekannt, wie viel Klimafinanzierung China bereits mobilisiert.

Eine neue WRI-Studie befasst sich mit dieser Wissenslücke und stellt fest, dass China bereits einen erheblichen Betrag an Klimafinanzierung für andere Entwicklungsländer bereitstellt.

Das WRI-Papier ergab, dass China von 2013 bis 2022 freiwillig 45 Milliarden US-Dollar (oder durchschnittlich 4,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr) bereitgestellt und mobilisiert hat, um die Bemühungen zur Emissionsreduzierung oder Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels in anderen Entwicklungsländern zu unterstützen. Chinas Finanzierung macht im gleichen 10-Jahres-Zeitraum etwa 6 % der gesamten Klimafinanzierung aus Industrieländern aus.

Der Großteil der Unterstützung Chinas wurde durch bilaterale öffentliche Finanzierung (38 %) bereitgestellt, gefolgt von multilateraler öffentlicher Finanzierung (34,1 %), Exportkrediten (26 %) und mobilisierter privater Finanzierung (1,9 %).

Dies ist die erste Analyse, die einen objektiven Vergleich der von China und Industrieländern mobilisierten Klimafinanzierung ermöglicht. Die Untersuchung verwendet dieselbe Methodik, die die OECD zur Bewertung der Fortschritte der Industrieländer bei der Erreichung des im Jahr 2009 festgelegten jährlichen Klimafinanzierungsziels von 100 Milliarden US-Dollar verwendet hat.

Die Autoren stellten auch fest, dass China wie andere Länder auch bei der Berichterstattung über die Klimafinanzierung und der Koordinierung zwischen Regierungsbehörden noch Raum für Verbesserungen hat. Die unzureichende Qualität und Verfügbarkeit der verfügbaren Daten erschwerte es, eine möglichst genaue Schätzung des aktuellen Umfangs der chinesischen Finanzierung vorzunehmen.

Was ist also die wichtigste Erkenntnis des WRI? Shuang Liu, Finanzdirektor des WRI für China sagt: „China stellt freiwillig weitaus mehr Klimafinanzierung bereit, als vielen Menschen bewusst ist. Unsere Untersuchungen machen deutlich, dass China für Industrieländer kein Vorwand sein sollte, ihre eigenen finanziellen Beiträge an Entwicklungsländer zu erhöhen, die Unterstützung benötigen, um eine kohlenstoffarme Entwicklung voranzutreiben und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Gleichzeitig sollte China seine Berichterstattungspraktiken verbessern, um internationalen Stakeholdern mehr Sicherheit darüber zu geben, wie viel und welche Art von Klimafinanzierung das Land für bedürftige Entwicklungsländer mobilisiert.“

Quelle

World Resources Institute 2024 | oekonews.at / holler 2024

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