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Das Ende von Fritz Vahrenholt

„Never change a winning team“, heißt es in der Fußballersprache – und offenbar hielt RWE seine Erneuerbaren-Energien-Sparte für kein Gewinnerteam.

Jedenfalls teilte der Konzern am Mittwoch mit, dass Vorstandschef  Fritz Vahrenholt geht. Ab 1. Juli werde Hans Friedrich Bünting die Tochtergesellschaft RWE Innogy führen. Der 62-Jährige Vahrenholt wechsle in den Aufsichtsrat. Vahrenholt, einst Manager beim Offshore-Windspezialisten RePower, Shell-Manager und Hamburger Umweltsenator, war mit der Innogy-Gründung 2008 von RWE verpflichtet worden. Als solcher gelangen ihm einige spektakuläre Personalien: 2009 beispielsweise warb er Ralf Bischof an, den damaligen Geschäftsführer des Bundesverbandes Wind-Energie

Die neue Konzernführung aber scheint nicht sonderlich von Vahrenholts Ballkünsten überzeugt gewesen zu sein. Sein Abgang wird von Analysten auf Peter Terium zurückgeführt: Am 1. Juli nämlich endet die Amtszeit des bisherigen RWE-Chefs Jürgen Großmann, dem von seinen Aktionären Versagen bei der strategischen Ausrichtung des zweitgrößten Konzerns Deutschlands  vorgeworfen wird. Als neuer Chef kommt nun Terium, der früher den niederländischen Konzern Essent – heute RWE-Tochter – leitete. Vahrenholts Nachfolger Bünting ist seit 1995 bei RWE, zuletzt als Finanzchef bei Innogy.

Ob Vahrenholt gehen muss, weil er sich zu lautstark für einen Konzernumbau von RWE einsetzte, oder aber weil er jenseits der Lautstärke zu wenige Erfolge präsentieren konnte, oder aber weil er  einer Neuausrichtung als Autor eines offen klimaskeptischen Buches im Wege stand, das im Februar bei Hoffmann&Campe erscheint – darüber gibt es in der Fachwelt geteilte Meinung.

Innogy soll nach Vahrenholts Plänen zum Jahr 2015 rund fünf Milliarden Euro in grüne Energie investieren und so die Treibhausgas-neutrale Produktionskapazität von derzeit 2.500 auf 4.500 Megawatt erhöhen. RWE gehört wegen seiner Braunkohleverstromung zu den drei größten CO2-Emittenten Europas.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni/alf 2012

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