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Der Koalitionsvertrag aus Sicht der Solarbranche

„Eine große vertane Chance,“ so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar zum Koalitionsvertrag.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. zeigt sich von der jüngsten Übereinkunft von Union und SPD zur weiteren Ausgestaltung der Energiewende im Rahmen des Koalitionsvertrags enttäuscht. „Eine große vertane Chance! Viel Schatten und wenig Licht. Statt die hohe Investitionsbereitschaft von Bürgern und Unternehmern in Erneuerbare Energien weiter zu nutzen und tatkräftig zu unterstützen, wird die Energiewende jetzt gedrosselt und in ein ‚Korridor-Korsett‘ mit einem festen Oberdeckel gezwängt. Statt die Mindestziele aus der Zeit vor der Reaktorkatastrophe in Fukushima deutlich anzuheben, werden sie nun auf gleichem Niveau eingefroren.

Auch ist nicht erkennbar, wie die nächste Bundesregierung die Energiewende im Wärmesektor endlich einleiten will, um Deutschland unabhängiger von Energieimporten zu machen und den Bürger vor steigenden Energiekosten zu schützen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Er warnt: „Mit angezogener Handbremse lässt sich Deutschlands Technologieführerschaft in einer der wichtigsten Schlüsseltechnologien nicht verteidigen.“ Die Energiewende habe mehr Rückhalt der Bundesregierung verdient. 93 Prozent der Deutschen wollen einen schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energien, so eine repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid kurz vor der Bundestagswahl.

Während Wind- und Bioenergie stark beschnitten werden, will Schwarz-Rot am aktuellen Photovoltaik-Ausbaukorridor festhalten. Von der weiteren Ausgestaltung wird es entscheidend abhängen, ob zumindest diese bescheidenen Ziele erreicht werden und wie groß die Perspektive neuer förderunabhängiger Geschäftsmodelle in den nächsten Jahren sein werde, so der Bundesverband Solarwirtschaft. Starke Einschnitte bei der Solarstromförderung haben dazu geführt, dass sich der Zubau an Solarstromanlagen in diesem Jahr gegenüber den Vorjahren in Deutschland bereits mehr als halbiert hat. „Weiter rückläufige Installationszahlen zeigen, dass derzeit kein Spielraum für weitere Bremsmanöver besteht“, betont Körnig in Berlin. „Wir wollen, dass Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht und unabhängig wird von den schwindenden, schmutzigen und teuren fossil-atomaren Energieträgern. Deshalb müssen die Erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt einer dezentral organisierten Energieversorgung rücken.“

Quelle

Bundesverband Solarwirtschaft e.V. 2013

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