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Desertec startet in Marokko

Vor circa vier Jahren sollte das Solarzeitalter mit einem Paukenschlag beginnen.

50 Großkonzerne und Firmen starteten DESERTEC. Europa sollte künftig 20% seines Stroms von der Sonne aus der Sahara beziehen. Technisch geht das. Aber wie teuer wird es? Geschätzt waren 400 Milliarden Euro für 20% Strom.

Die Bedenken: Muss Solarstrom tatsächlich über 3.000 Kilometer Leitungen nach Mitteleuropa transportiert werden? Und zugleich sollen bei uns ein Großteil der Dächer leer stehen? Die „Sonnenseite“ schlug damals vor: Dächertec statt Desertec!

Oder: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? hat Hermann Scheer auf dieser Seite gefragt.

Es kam wie es kommen musste. Bosch und Siemens sind inzwischen aus dem Projekt ausgestiegen nachdem sie gerechnet hatten. Und Spaniens Regierung verbietet die Durchleitung – was hierzulande, wo gegen jedes Windrad protestiert wird, verständlich sein sollte.

Das heißt aber nicht, dass Desertec tot ist. Die Süddeutsche Zeitung meldet am 9.5.2013, dass noch in dieser Woche in Marokko das erste große Solarkraftwerk gestartet wird und bereits ab 2015 Strom für eine halbe Million Menschen in Marokko liefern soll.

Desertec für Afrika. Das macht Sinn. Dezentrale Energieversorgung. Der Strom soll künftig überall dort produziert werden, wo er auch gebraucht und verbraucht wird.

Auch Deutschland und Europa haben genug „eigene Sonne“ für die hiesige Stromversorgung. Hinzu kommen Windkraft, Wasserkraft, Geothermie und Bioenergie.

Die ganze Sinfonie der Erneuerbaren kann dafür sorgen, dass wir in zwei bis drei Jahrzehnten zu 100 Prozent erneuerbar sind. Nur jeweils im eigenen Land schaffen wir die schnellste und preiswerteste Energiewende.

Quelle

Sonnenseite 2013Süddeutsche | 09.05.2013

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