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Die 1,5-Grad-Studie

Kann Deutschland das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens noch erreichen und wenn ja, wie?

Diese Fragen hat das Wuppertal Institut im Auftrag von Fridays for Future Deutschland in einer Studie untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Transformation möglich ist, wenn jetzt konsequente politische Maßnahmen ergriffen werden. Die Studie belegt, dass Deutschland bis 2035 CO2-neutral sein kann, anstatt erst wie von der Bundesregierung geplant 2050. Diese frühzeitige CO2-Neutralität ist notwendig, damit Deutschland das 1,5-Grad- Emissionsziel einhält. Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen müssen deshalb sehr viel schneller umgesetzt werden als bisher angenommen. Laut Studie ist dies „bis zum Jahr 2035 aus technischer und ökonomischer Sicht zwar extrem anspruchsvoll […], grundsätzlich aber möglich”. Mit den von der Politik bisher geplanten Maßnahmen bis 2050 würden die Klimaziele nicht erreicht werden.

Konkrete Maßnahmen für einzelne Sektoren
© Wuppertal Institut
  • Energie: Ausbau von Wind- und Solarenergie von mindestens 25 GW pro Jahr
  • Industrie: Neue Industrieanlagen müssen sich klimaneutral betreiben lassen, bestehende Anlagen bis 2035 auf nicht-fossile Technologien umgestellt oder stillgelegt werden
  • Verkehr: Halbieren des Autoverkehrs und Verdoppeln des ÖPNV bis 2035; Verlagerung von 30 Prozent des Lkw-Verkehrs auf die Bahn; Beendigung des innerdeutschen Flugverkehrs
  • Gebäude: Steigerung der energetischen Sanierungsrate auf 4 Prozent pro Jahr

Die Wissenschaftler*innen belegen, dass die Reduktionsziele der Politik die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze weit verfehlen würden. Vielmehr müssten die CO2-Emissionen bis 2025 um 60 Prozent und bis 2030 um mindestens 85 Prozent vermindert werden. Ein CO2-Preis von 180 Euro pro Tonne würde außerdem klimaneutrale Schlüsseltechnologien fördern.  

Die Politik muss handeln

Fridays for Future begreift die Ergebnisse der Studie als klaren Auftrag an alle demokratischen Parteien, ihre Klimaziele und Programme ans 1,5-Grad-Ziel anzupassen. Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank betont: „Die globale Wettbewerbsfähigkeit wird in Zukunft vor allem darin liegen, CO2-neutral produzieren zu können.“

Quelle

Fridays for Future 2021 / Wuppertalinstitut 2021

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