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Dramatisches Delfinmorden in Japan – US-Botschaft interveniert

Dramatische Szenen spielen sich seit dem Wochenende in dem japanischen Küstenort Taiji ab.

Rund 250 Delfine wurden von Fischern in eine enge Bucht getrieben und warten auf ihren Tod oder die Gefangenschaft in Delfinarien. Der grausame Delfinfang begann bereits am Freitag, als die Fischer eine der größten Delfinschulen einkesselten, die je in Taiji gesichtet wurde.

Darunter befinden sich Familienverbände mit trächtigen Delfinen und viele Delfinbabys. Ein schneeweißes Albino-Delfin-Baby sorgte für besondere Aufmerksamkeit und wurde sofort ausgesondert. Man geht von einem Verkaufspreis von einer halben Million Dollar für den kleinen Delfin aus, falls er die weiteren Tortouren überlebt.

Während rund 50 Delfine bereits für Delfinarien aussortiert wurden und jeweils einen Verkaufspreis von bis zu 150.000 US-Dollar erzielen, wartet der Rest der Delfine seit drei Tagen ohne Nahrung und in permanenter Panik auf den sicheren Tod. Sie werden dann auf Boote gezerrt und unter blickdichten Plastikplanen am Ufer massakriert. Die Bucht färbt sich rot mit ihrem Blut. Das Delfinfleisch landet in japanischen Restaurants und Supermärkten.

Das Töten der Delfine begründen die Fischer mit der japanischen Tradition und dem Argument, dass die Delfine den Fangfisch wegfressen würden, was wissenschaftlich allerdings schon lange wiederlegt ist.

Das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) steht derzeit mit zwei japanischen Tierschützerinnen in Taiji und mit der Organisation Sea Shepherd in Verbindung, um die Tierquälerei für die Öffentlichkeit zu dokumentieren. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Das brutale Treiben muss sofort und auf Dauer beendet werden. Auf Japan lasten Hundertausende von Delfinleben. Die Abschlachtungen sind völlig sinnlos und jedes Jahr finden weitere 20.000 Delfine in Japan ihren Tod. Wir müssen gemeinsam aufstehen, um das zu stoppen.“

Die amerikanische Botschafterin in Tokio, Caroline Kennedy, Tochter des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, twitterte bereits am Freitag: „Wir sind sehr besorgt. Treibjagden mit Todesfolge sind unmenschlich. Die US-Regierung ist klar dagegen.“ Für das WDSF war die deutsche Botschaft in Japan am Wochenende nicht erreichbar. Die Tierschutzorganisation forderte die Botschaft mit ihrem Gesandten Stefan Herzberg in einer E-Mail auf, umgehend bei der japanischen Regierung gegen die Grausamkeit zu intervenieren und den Delfinmord umgehend zu stoppen.

Nachdem sich am Wochenende auf dem Internetportal Facebook mit Beteiligung des WDSF und aufgrund einer Initiative von zwei Berliner Tierschützerinnen spontan eine Gruppe mit fast 20.000 eingeladenen Nutzern gebildet hat, schrieben etwa 2.000 von ihnen fortlaufend Bitten an die Medien, über die Tierquälerei zu berichten, um vielleicht doch noch einige Delfine retten zu können.

Während weltweit jetzt über die aktuellen Delfinmassaker in Japan berichtet wird, übernahm gestern Abend RTL2 den Vorschlag der Tierschützer und sendete einen aktuellen Beitrag in den 20:00 Uhr-Nachrichten

Quelle

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) 2014

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