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© bigstock | volrabvaclav | Die meisten Menschen im Südwesten haben nichts gegen Windenergie- und Photovoltaikanlagen – auch nicht in ihrem unmittelbaren Umfeld.

DUH legt 15-Punkte-Plan für staatliche Sofortmaßnahmen zum Öl- und Gassparen vor

Klimakrise und Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus Russland machen scharfe Maßnahmen notwendig, die noch vor dem Winter wirken.

  • Bisherige Ankündigungen zielen darauf, Importe aus Russland nur durch teils noch klimaschädlichere neue Abhängigkeiten zu ersetzen und reichen nicht aus
  • DUH: Staatliche Einsparmaßnahmen notwendig – Verantwortung nicht auf Verbraucherinnen und Verbraucher abwälzen aus Angst vor negativen Reaktionen
  • Schnelle Einsparungen unter anderem durch Solaranlagen auf allen öffentlichen Dächern, Wärmepumpen-Booster, Sanierungswelle angefangen bei Schulen und Kindergärten, Tempolimit und Verbot von Inlands-Kurzstreckenflügen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert in einem heute vorgelegten 15-Punkte-Sofortprogramm von der Bundesregierung, den Öl- und Gasverbrauch in Deutschland mit staatlichen Maßnahmen schnell und deutlich zu reduzieren. Das sei für die Energiesicherheit und den Klimaschutz unumgänglich. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine droht der Ausfall russischer Energie-Importe. Bisherige Ankündigungen aus der Ampel-Koalition zielen darauf, diese durch teils noch klimaschädlichere neue Abhängigkeiten zu ersetzen.

Zudem reiche all das aufgrund von Planungs- und Bauzeiten definitiv nicht aus, um zu verhindern, dass spätestens im kommenden Winter Heizungen kalt bleiben und Fahrzeuge stillstehen, so der Umwelt- und Verbraucherschutzverband. Nur mit massiven Einsparungen, mehr Effizienz und der Nutzung aller Potentiale, in den kommenden Monaten bereits massiv Photovoltaik und Windkraft zu entwickeln, kann der Kraftakt gelingen.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Der Staat darf die Verantwortung für Einsparungen nicht auf den Einzelnen abwälzen, aus Angst davor, dass Einschnitt nicht gut ankommen. Umfragen zeigen, dass eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger bereit ist, ihren Beitrag zu leisten. Angesichts von Klimakrise und dem furchtbaren Krieg in der Ukraine muss die Bundesregierung sich endlich überwinden und im Verhältnis kleine Einschnitte machen, wie das sinnlose Rasen auf deutschen Autobahnen oder Kurzstreckenflüge im Inland verbieten. Ein Tempolimit spart von allen diskutierten Maßnahmen am meisten Ölimporte aus Russland ein. Gleichzeitig kann der Staat den nun noch wichtigeren Umstieg auf Bus und Bahn durch ein günstiges und einheitliches 365-Euro-Klimaticket fördern und gerade jetzt die Verbraucherinnen und Verbraucher an der richtigen Stelle entlasten.“

Das Sofortprogramm der DUH umfasst die Bereiche Gebäude, Verkehr und Wirtschaft und enthält die Punkte:

  1. Solaranlagen sofort auf alle öffentlichen Dächer
  2. Verbot für Einbau fossiler Heizungen und Wärmepumpen-Booster für den Bestand
  3. Sofort-Start Sanierungswelle
  4. 1 Million individuelle Sanierungsfahrpläne
  5. Energieberatungs-Gutscheine für Verbraucherinnen und Verbraucher
  6. Prüfauftrag Temperaturabsenkung in öffentlichen Gebäuden
  7. Pflichten zum Nachrüsten der Gebäudedämmung flächendeckend umsetzen
  8. Energiewende im urbanen Raum: Solarmodule auf Balkone
  9. Tempolimit 100/80/30
  10. Dienstwagenbesteuerung umstellen
  11. Keine Geldgeschenke mehr für Plug-In-Hybride
  12. Einführung 365-Euro-Klimaticket
  13. Verbot von Inlands-Kurzstreckenflügen
  14. Genehmigungs-Booster für Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen
  15. Notfallprogramm Ammoniak-Produktion
Quelle

Deutsche Umwelthilfe (DUH) 2022

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