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Elektronikhersteller belasten Umwelt unnötig

Indisches Unternehmen erhält beste Noten von Greenpeace.

Greenpeace hat zum 18. Mal eine Rangliste zur Umweltfreundlichkeit von Elektronikherstellern veröffentlicht. Die Bilanz der Technologie-Unternehmen ist nach wie vor ernüchternd, die Herstellungsprozesse belasten die Umwelt enorm. Die vergleichsweise besten Noten erhält dieses Jahr die indische Firma Wipro, die der Konkurrenz aus Europa und Amerika einiges voraus hat. Die schlechteste Bewertung erhält der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion. Insgesamt wurden 16 Unternehmen unter die Lupe genommen.

Konsumenten gefordert

Bei der Herstellung von Unterhaltungselektronik kommen diverse giftige Materialien und Chemikalien zum Einsatz. Der Energiebedarf ist enorm und wird zu großen Teilen nicht aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Zudem sind die Recycling-Bemühungen der Hersteller noch ausbaufähig. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchung. Die Verantwortung liegt allerdings auch bei den Konsumenten.

„Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sollten sich die Menschen fragen, welche Ansprüche sie tatsächlich an ein Gerät haben. Ohne Technik geht es natürlich nicht, aber brauche ich wirklich das neueste Handy oder zusätzlich zu meinem Laptop noch ein Tablet? Durch eine möglichst lange Verwendung der Geräte oder den Kauf von Gebrauchtwaren können die Konsumenten einen enormen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, so Greenpeace-Elektronikexpertin Claudia Sprinz gegenüber pressetext.

Großer Nachholbedarf

Wenn es wirklich ein neues Gerät sein soll, sind die Hersteller, die im Greenpeace-Ranking die vorderen Plätze belegen, zu empfehlen. „Dass ein indisches Unternehmen den ersten Platz belegt, liegt an der Arbeit unserer Kollegen in Indien, die hier schon seit Jahren Druck gemacht haben. Für westliche Firmen ist das beinahe ein wenig peinlich. Wir hoffen, dass unser Ranking ein Ansporn für die Zukunft ist“, so Sprinz.

Die beliebtesten Hersteller Samsung und Apple erreichen in der Rangliste lediglich die Plätze sieben und sechs. Auch andere große Hersteller wie Sony, Panasonic oder Lenovo schneiden nicht gut ab. HP, Nokia, Acer und Dell schlagen sich dagegen verhältnismäßig gut. Sie belegen hinter der indischen Konkurrenz die Plätze zwei bis fünf. Verbesserungsbedarf gibt es aber für sämtliche Unternehmen.

„Optimal wäre, wenn alle Hersteller verstärkt auf erneuerbare Energiequellen setzen würden. Auch Programme zur Geräterückgabe sind ausbaufähig. Auch hier sind die Konsumenten gefordert. Viele Menschen entsorgen ihre alten Geräte nicht, sondern bewahren sie für den Notfall in einer Schublade auf. Die Recycling-Quoten sind derzeit viel zu gering“, sagt Sprinz.

Quelle

pressetext 2012Markus Keßler 2012

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