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Fällt der Klimawandel schwächer aus?

Das Klima der Erde reagiert möglicherweise weniger heftig als bisher angenommen auf eine Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre.

Das ist das Ergebnis einer Studie, die in dieser Woche auf der Website des Magazins Science veröffentlicht wurde. Ein Forscherteam von der Oregon State University kam demnach zu dem Ergebnis, dass die Erdmitteltemperatur sich bei einer Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts wohl lediglich um 2,3 Grad Celsius erhöhen würde – bisher galten rund 3 Grad Celsius als beste Schätzung.

Der Befund wird sicherlich von den sogenannten Klima“skeptikern“ aufgegriffen werden, die den Klimawandel entweder für komplett erfunden oder stark übertrieben halten. Wohl um dem vorzubeugen, betonen die Wissenschaftler in ihrer Presseerklärung, dass die Erderwärmung real ist und schwerwiegende Folgen haben wird. „Unsere Studie bedeutet, dass wir noch mehr Zeit haben, um diese Folgen abzuwenden.“

Man habe für die neue Untersuchung viel weiter zurück in die Erdgeschichte geblickt als andere Kollegen, betont Studienleiter Andreas Schmittner. Sein Team verwendete ein anderes Klimamodell sowie Daten der Meeres- und Landoberflächentemperatur, die bis zum Höhepunkt der letzten Eiszeit vor 21.000 Jahren zurückreichten. Sie errechneten daraus, dass die sogenannte Klimasensitivität (mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit) zwischen 1,7 und 2,6 Grad Celsius liege, mit einem Mittelwert von 2,3 Grad Celsius.

Im IPCC-Bericht von 2007 war die Klimasensitivität auf einen Wert zwischen 2 und 4,5 Grad Celsius, mit einem Mittelwert von 3,0 Grad Celsius geschätzt worden. Die New York Times zitiert den Nasa-Experten Gavin Schmidt mit der Einschätzung, dass die für die Studie verwendeten Temperaturdaten nur etwa ein Viertel der Erdoberfläche abdeckten. Das Ergebnis sei dadurch möglicherweise verfälscht.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | alf 2011

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