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Fleischkonsum deutlich problematischer als Biosprit E10

Massive Ernteausfälle drohen weltweit die Preise für Nahrungsmittel ansteigen zu lassen, was zu Hungersnöten in ärmeren Ländern führen könnte.

Politiker, Umweltschützer und Industrie sprechen sich daher gegen die Verwendung von Nahrungsmitteln für die Produktion des Biosprits E10 aus. Nach Meinung des  Bundesverbandes Menschen für Tierrechte geht die derzeitige Diskussion am Kern des Problems vorbei: der Nahrungsmittelvernichtung durch die Fleischproduktion.

In seltener Eintracht engagieren sich Entwicklungsminister Dirk Niebel, Vertreter von Umweltverbänden und Industrie für einen Verkaufsstopp des Biosprits E10, um steigende Nahrungsmittelpreise durch die Gewinnung von Bioethanol zu verhindern.

Dem Bundesverband Menschen für Tierrechte geht dies nicht weit genug. Zwar sei die Verwendung von potenziellen Nahrungsmitteln für die Produktion von Biokraftstoffen problematisch, verglichen mit der Verschwendung von Fläche und Nutzpflanzen für die Fleischproduktion sei der Einfluss des Biosprits jedoch sehr gering.

So werden in den Industriestaaten 70% der Maisernte als Tierfutter verwendet, aber nur 3% als Nahrungsmittel für Menschen.

Ähnliches gilt für die Sojabohne. 34% der weltweiten Getreideernte wird an Tiere verfüttert, lediglich 6% dient der Bioethanol-Produktion. Etwa 80% der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche dient der Fleischproduktion.

Da für die Erzeugung einer tierischen Kalorie im Durchschnitt sieben pflanzliche Kalorien an Tiere verfüttert werden, würde der direkte Konsum pflanzlicher Nahrungsmittel zu einem signifikanten Nachfragerückgang und fallenden Preisen  führen. Durch den Wegfall der Fleischproduktion würden zudem große Mengen Energie, klimaschädliche Emissionen und Wasser eingespart.

„Der weltweit ausufernde Fleischkonsum ist bei Weitem kein reines Tierschutzproblem mehr. Der Hunger nach Fleisch bedingt globale Umweltzerstörung und bedroht das Leben von Menschen in ärmeren Ländern. Daran würde auch die Abschaffung des Biosprits E10 nichts ändern“, betont der Biologe André Schmidt, Vorstandsmitglied beim Bundesverband Menschen für Tierrechte.

„Mit der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung  kann jeder seinen Beitrag leisten, um die globale Nahrungsmittelknappheit zu entschärfen und Hungerkatastrophen zu verhindern.“

Mit seinem Internetportal www.culinaria-vegan.de unterstützt der Verband den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer vegetarischen Ernährung. Interessierte finden in dem Portal  eine Vielzahl von Rezepten – von Salaten, Grill-Ideen über Vor- und Hauptspeisen bis zu  Kuchen und Desserts –, die alle ohne Zutaten vom Tier auskommen.

Quelle

Menschen für Tierrechte 2012

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