Fukushima-Folgekosten steigen enorm
Laut Japans Regierung werden die aus dem atomaren Gau von Fukushima resultierenden Kosten in den nächsten Jahren in Milliardenhöhe steigen. AKW-Gegner hatten immer davor gewarnt. Doch aller Vernunft zum Trotz setzt Japan weiterhin auf Atomenergie.
Eine von der Regierung gestellte Kommission soll im Rahmen der Folgen der Atomreaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 für den AKW-Betreiber Tepco einen Kostenplan aufstellen; die Zahlen gab die japanische Regierung nun bekannt und spricht von einer Kostenexplosion – von 700 Mio. Euro jährlich seit dem Reaktor-Gau auf Beträge in Milliardenhöhe in den kommenden Jahren. Vor allem die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe muss dann finanziert werden, Beginn ist voraussichtlich frühestens 2018.
Nun wird es aber erst einmal darum gehen, wer die Kosten übernimmt. Tepco selbst macht keine Angaben zu den Gesamtkosten der jahrzehntelangen Altlasten. Die Kommission schlägt vor, Tepco-Anteile zu verkaufen bzw. erwägt einen Zusammenschluss mit weiteren japanischen AKW-Betreibern. Die sind natürlich wenig begeistert.
Trotz solcher Zahlen und Aussichten will Japan weiterhin auf Atomkraft setzen. Es werden zwar auch Erneuerbare-Energie-Projekte, vor allem im Solarbereich und auf kommunaler Ebene vorangetrieben, auch mit Kooperationspartnern aus Deutschland, doch das Land wagt keinen Ausstieg aus der Atomenergie sondern rudert beim Ausbau der Erneuerbaren schon wieder zurück.
Viele Tausende Menschen mussten nach der Kernschmelze der Reaktoren die Region verlassen und haben wohl für immer ihre Heimat und Häuser verloren. Wasser, Land und Wohngebiete bleiben auf Jahrzehnte oder länger verseucht. Allein der Abriss und die Entsorgung der drei Reaktoren von Fukushima werden schätzungsweise etwa 40 Jahre dauern, gibt der Betreiber an. Vielleicht aber auch noch viel länger, noch gibt es gar keine klaren Konzepte für den Abbau. Tepco hat noch nicht einmal damit begonnen. Bislang geht es weiterhin nur um Schadensbegrenzung, um den Abfluss von radioaktiv verseuchtem Wasser aus dem Komplex zu verhindern.