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Gorleben: Grenzwerte am Limit

Aktuelle Radioaktivitäts-Messungen am Zwischenlager Gorleben stellen den diesjährigen Castortransport erneut zur Debatte.

Am Zaun des Geländes wurde im Vergleich zum Vorjahr ein höherer Strahlenwert gemessen. Hochrechnungen ergeben, dass der genehmigte Jahresgrenzwert überschritten werden könnte – obwohl aktuell erst rund ein Viertel der geplanten Castorbehälter dort gelagert werden.

Das niedersächsische Umweltministerium hat die Messungen in Auftrag gegeben. Der Halbjahreswert für Neutronenstrahlung lag nach offiziellen Angaben bei 0,27 mSV (Millisievert). Am Zaun des umstrittenen Zwischenlagers sind maximal 0,30 mSV pro Jahr erlaubt. Wenn – wie die aktuellen Werte vermuten lassen – der Jahresgrenzwert überschritten werden wird, erhält der diesjährige Castor keine Genehmigung.

Aktuell enthält das Lager rund 102 Castorbehälter, insgesamt 420 Castoren sind eingeplant – jeder einzelne davon enthält so viel radioaktives Inventar, wie allein bei der Atomkatastrophe in Tschernobyl freigesetzt wurde! Das Umweltministerium erwägt, die Castoren auf dem Lagergelände umzustellen, um den Abstand zur Umzäunung zu vergrößern.

Eine angemessene Lösung? Nein, sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace: „Die verschärften Strahlenprobleme im Zwischenlager bekräftigen die Forderung von Greenpeace, keinen weiteren Castorbehälter in Gorleben einzulagern!“

Der Kernphysiker fordert: „Der für dieses Jahr geplante Castortransport muss in das grenznahe Zwischenlager am AKW Philippsburg in Baden-Württemberg gebracht werden.“

Quelle

Greenpeace | Michelle Bayona 2011

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