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Hungerfaktor Klimawandel

Die Erderwärmung wird die Lebensmittel-Wirtschaft gehörig durcheinander bringen.

Das ist Ergebnis eines Forscherteams um Noah Diffenbaugh von der Stanford University (US-Bundesstaat Kalifornien), die die Preisentwicklung für Getreide in den USA unter der Wirkung des Klimawandels untersuchten. Dabei legten sie die für die nächsten Jahre prognostizierten Veränderungen der Temperatur und Regenmengen in den USA zugrunde.

Ergebnis: Schwankten die Getreidepreise in den USA  zwischen den Jahren 1980 und 2000 um 43 Prozent, so werden sie zwischen 2020 bis 2040 um 177 Prozent variieren. Politische Vorgaben, wie etwa die verpflichtende Beimischung von Ethanol aus Getreide zu Kraftstoffen, würden diese Schwankungen noch zusätzlich verschärfen, berichten Noah Diffenbaugh im Fachjournal Nature Climate Change

Weltweit wird heute Getreide auf einer Fläche von etwa 700 Millionen Hektar angebaut. Das ist ein Minus von 32 Millionen Hektar gegenüber 1981: Damals lebten etwa 4,5 Milliarden Menschen auf der Welt, heute sind es sieben Milliarden. Zwar gab es 2010 eine Rekordernte. Trotzdem bleibt die Lage in den meisten Lagerbeständen angespannt: Die Erderwärmung hat schon heute direkte Auswirkung auf die zur Verfügung stehende Nutzfläche zur menschlichen Ernährung.

Die Welternährungsorganisation FAO fordert deshalb eine Intensivierung der Landwirtschaft. Angesichts des voraussichtlichen Anwachsens der Bevölkerung auf neun Milliarden Menschen bis 2050 müsste die weltweite Nahrungsmittel-Produktion bis dahin um 70 Prozent anwachsen, so die FAO. Die Organisation fordert mehr Geld für neue Anbaumethoden, darunter integrierte Bewässerung und Fischfarmen.

Bis 2050 seien alleine für Bewässerungssysteme in Entwicklungsländern 750 Milliarden Euro notwendig. Derzeit hungern 925 Millionen Menschen auf der Welt – knapp jeder siebente. Der Nahrungsmittel-Preisindex der FAO hatte vor Jahresfrist einen neuen Rekord erreicht: 240 Prozent über dem Wert von 1990.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2012

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