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Hybridantrieb läuft reinen Elektrofahrzeugen den Rang ab

Marktforschungsinstitut Ipsos stellt Ergebnisse einer Online-Umfrage vor.

Galt in den vergangenen Jahren gemeinhin der Elektroantrieb in Deutschland als das zukunftsfähigste Konzept, so sehen Deutschlands Autofahrer heute den Hybridantrieb vorne. Als Plug-In Hybrid schlägt er das reine Elektrofahrzeug und das Elektrofahrzeug mit Range Extender sogar im Kaufinteresse.

Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Online-Befragung, die das weltweit tätige Marktforschungsinstitut Ipsos unter 2.000 deutschen Autofahrern durchgeführt hat.

Hybridantrieb vor Elektroantrieb und Wasserstoff-Brennstoffzelle beim Antrieb der Zukunft

35% der befragten Autofahrer sehen im Hybridantrieb (Benzin- oder Dieselhybrid) den Antrieb der Zukunft. Demgegenüber stehen „nur“ jeweils ein Viertel bei Elektroantrieb und Brennstoffzelle.

Interessanterweise nennen vor allem Männer die Wasserstoff-Brennstoffzelle – mehr als jeder dritte Mann sieht hierin den Antrieb der Zukunft, bei den weiblichen Befragten liegt der Anteil lediglich bei 15%.

Stefan Reiser, Automobilexperte bei Ipsos, fasst zusammen: „Unsere Studie zeigt, dass die Elektromobilität zumindest in ihrer Reinform in den letzten Jahren erheblich an Kundenvertrauen in Bezug auf ihre Zukunftsfähigkeit eingebüßt hat.“

Plug In-Hybrid erreicht deutlich höheres Kaufinteresse als Elektrofahrzeuge

Gefragt, welches Antriebskonzept sie bei ihrem nächsten Autokauf, unabhängig von Marke und Modell, vorziehen würden, wählen insgesamt 38% ein Fahrzeug mit Plug-In Hybrid (= Benzinmotor kombiniert mit Elektromotor, der an der Steckdose geladen werden kann).

Die preislich gleichauf vorgestellte Variante eines reinen Elektrofahrzeugs sowie das etwas teurere Elektrofahrzeug mit Range Extender (= Elektromotor kombiniert mit Benzinmotor, der zur Reichweitenverlängerung genutzt wird) wird nur von 12% bzw. 9% favorisiert.

„Brückentechnologien um den Hybridantrieb haben bei entsprechender Vermarktung gute Erfolgschancen und werden den Markt auf die Einführung leistungsfähiger, reiner Elektrofahrzeuge vorbereiten“, unterstreicht Reiser. Allerdings halten aktuell auch noch gut 40% der Befragten keines dieser Antriebskonzepte für interessant.

Den Befragten wurde zu ihrer Entscheidung jeweils eine Beschreibung der wichtigsten Antriebseigenschaften auf Basis des Opel Ampera (Range Extender), des Nissan Leaf (reines Elektrofahrzeug) und des Toyota Prius Plug-In Hybrid vorgelegt, ohne dabei die Modelle zu nennen.

Reichweite reiner Elektrofahrzeuge derzeit zu gering

Die Ergebnisse zu Zukunftsfähigkeit und Kaufinteresse sind unter anderem auf die bisher niedrige Reichweite reiner Elektrofahrzeuge zurückzuführen. Um überhaupt in die Kaufentscheidung mit einbezogen zu werden, müsste ein Elektrofahrzeug durchschnittlich 474 km am Stück fahren können.

Zurzeit sind bei reinen Elektromobilen lediglich etwa 200 km realisierbar. Nur etwa 8% der Autofahrer könnten sich die Anschaffung eines Fahrzeugs mit einer Reichweite von maximal 200 km vorstellen.

Im Gegensatz zur Reichweite kann der Elektroantrieb in Bezug auf Schadstoffausstoß und die laufenden Kosten punkten. In diesen Kriterien wird er deutlich zukunftsfähiger eingeschätzt als andere Antriebskonzepte.

Bei Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung und Anschaffungspreis sind sich die Befragten jedoch einig, dass der klassische Benzinantrieb auch langfristig an der Spitze bleiben wird.

Diese Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage, die zwischen dem 01.-15.03.2012 über das eigene Online-Panel durchgeführt wurde. Teilgenommen haben 2.000 Autofahrer in Deutschland, die Stichprobe ist repräsentativ für den Pkw-Bestand in Deutschland.

Quelle

Ipsos Marketing 2012pressetext 2012

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