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Indien auf dem besten Weg zur Solarnation

Die indische Regierung ein starkes Programm für Erneuerbare Energien beschlossen. Bis 2022 sollen 175 GW Erneuerbare Energien neu installiert werden.

Indiens Ministerpräsident Modi hatte auf der Klimakonferenz in Paris mit dem französischen Präsidenten Hollande eine große Solar Alliance beschlossen. Inzwischen hat die indische Regierung ein starkes Programm für Erneuerbare Energien beschlossen. Bis 2022 sollen 175 GW Erneuerbare Energien neu installiert werden.

Gerade deshalb gab es vor allem für die Solarenergie eine große Aufbruchsstimmung auf der 10. Renewable Energy India Expo 2016. Positive Worte für Erneuerbare Energien und starke Aktivitäten, wie ich sie in den letzten Jahren in Deutschland von höchster Ebene nicht mehr erlebte. Es zeichnet sich ab, dass sich Indien in den nächsten Jahren zum großen Akteur für Erneuerbare Energien neben China und Südamerika entwickeln wird.

Vom 7. bis zum 9. September 2016 sind auf einer der größten Messen für Erneuerbare Energien in Indien 650 ausstellende Firmen aus 35 Ländern vertreten, davon alleine 45% aus Indien. Auf dem Messegelände in Greater Noida in der Nähe von Delhi dominierten bei den ausländischen Firmen vor allem chinesische Firmen. Der weltweit operierende Messenbetreiber UBM zeigte sich sehr zufrieden mit der steilen Aufwärtsentwicklung der Messe. Deutsche Firmen waren eher spärlich vertreten. Ein Beispiel dafür, dass die Anti Erneuerbare Energien Politik der Bundesregierung dazu führt, dass Deutschland immer mehr den Anschluss zu der rasanten Weltentwicklung für Erneuerbaren Energien verliert.

Neben dem kanadischen Umweltminister Jim Carr, dem Staatssekretär im indischen Energieministerium Upendra Tripathy, dem polnischen Botschafter in Indien Tomasz Lukaszuk und dem Analysten von Bloomberg Justin Wu aus Honkong hielt ich eine vielbeachtete Rede in der Eröffnungszeremonie. Ich warb für ein Beitreten Neu Delhis in die Städtegemeinschaft, die 100% Erneuerbare Energien anstreben. Zusammen mit Sydney, Vancouver, San Franciscos, Doha, Frankfurt und anderen gibt es hier bereits eine große Gruppe von Metropolen.

Viel beachtet wurden meine Vorschläge, große Agro-PV Anlagen auch zur Beschattung landwirtschaftlicher Flächen und zur Meerwasserentsalzung zu verwenden, um in Indien großflächig degradierte Flächen für Lebensmittel- und Biokraftstofferzeugung zur Armutsbekämpfung in ländlichen Räumen zu begrünen. Ich stellte auch heraus, dass die Erneuerbaren Energien heute so günstig geworden sind, dass die leider noch vorhandenen Atomausbaupläne und Kohleunterstützungen in Indien ökonomisch keine Zukunft mehr haben.

Für meine Vorschläge interessierte sich insbesondere der Staatssekretär Tripathy. Auch die Erwähnungen der Forschung des EWG Chairman Christian Breyer für 100% Erneuerbare Energien Versorgung Indiens von der Universität Lappeenranta interessierten ihn. Ebenso wie mein Vorschlag, eine Einspeisevergütung für Kombikraftwerke zu schaffen, den der Bundestag gerade nicht aufgegriffen hatte. Wir vereinbarten, weiter im Austausch zur Politik zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Indien zu bleiben.

Am Vorabend der Messe durfte ich den indischen Preis für Erneuerbare Energien (Renewable Energy India Award) im Expo Center in Greater Noida an zwei Preisträger überreichen.

Eine Preisträgerin ist Frau Dr. Vibha Dhawan von der indischen NGO Teri (The Energy and Resources Institute). Die Organisation betreibt Forschung, um Indien und den ganzen globalen Süden auf einem nachhaltigen Entwicklungsweg zu begleiten. 1974 als Informationszentrum für Energie gegründet, hat sie sich immer weiter zu einem Forschungsinstitut entwickelt. Der Fokus liegt auf: sauberer Energie, Wasserwirtschaft, Umweltverschmutzung, nachhaltiger Landwirtschaft und Klimawandel.

Der zweite Preisträger ist Herr Dr. Pramid Deo, der frühere Leiter der indischen Kommission für Elektrizitätsregulierung.

Quelle

Hans-Josef Fell 2016Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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