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Kleinwindanlagen nur bei ausreichend Windenergie sinnvoll

Vor dem Kauf eines Kleinwindrads sollte eine Windmessung in Betracht gezogen werden.

Die Wirtschaftlichkeit einer Kleinwindanlage hängt vor allem mit einem Faktor zusammen: Der in Rotorhöhe vorhandenen Windverhältnisse. Einer der größten Fehler potenzieller Betreiber von Kleinwindanlagen liegt in der Überschätzung des Windes vor Ort. Deshalb sollte am Anfang eines Kleinwindprojekts die Überprüfung des Windenergiepotenzials auf dem eigenen Grundstück stehen.

Die Erfassung der Windenergie ist erheblich anspruchsvoller als es bei der Solarenergie der Fall ist. Die solare Strahlungsenergie hängt größtenteils vom Breitengrad ab und kann recht einfach mit Online-Tools erfasst werden. Eine Verschattung z.B. durch einen Baum ist aufgrund der Verdunkelung sofort zu sehen. Aufgrund der vertikalen Einstrahlung werden Sonnenstrahlen seltener von Barrieren aufgehalten.

Komplizierter ist es bei der Windenergie: Der Energiefluss erfolgt horizontal d.h. parallel zur Erdoberfläche. Vor allem in Bodennähe wirken Gebäude, Vegetation und andere Objekte als Barrieren. Die Windströmung schwächt sich ab und wird verwirbelt, was zu einer Abnahme der Windenergie führt. Ferner kann man den Windschatten nicht sehen und nicht fühlen. Energiearme Windturbulenzen werden gerne als gute Windverhältnisse aufgefasst. Beim „gefühlten“ Windpotenzial kann man sich täuschen.

Die Windgeschwindigkeit steigt mit zunehmender Höhe an, deshalb ist die Masthöhe des Windrads ebenfalls ein wichtiger Faktor für den Jahresstromertrag der Anlage. In einigen Bundesländern sind Kleinwindkraftanlagen bis 10 Meter Höhe genehmigungsfrei. Wenn in 10 m Höhe das Windenergiepotenzial zu gering ist, muss man einen höheren Mast nehmen verbunden mit einer Baugenehmigung.

Die Leistung einer Kleinwindanlage wächst bei steigender Windgeschwindigkeit überproportional stark an. Ein Windgenerator kann bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von 5 m/s pro Jahr durchaus doppelt so viel Strom erzeugen wie bei einer Windgeschwindigkeit von 4 m/s. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn eine Kleinwindanlagen bei 2 bis 3 m/s anfängt zu drehen, erzeugt sie kaum Strom, sondern führt zu Verschleiß.

Aufschluss über das Windenergie-Potenzial wird eine Windmessung geben können. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten werden Windsensoren installiert, die in der Regel neben der Windgeschwindigkeit auch die Windrichtung messen.

Weitere Informationen zum Thema Windmessung stellt der folgende Ratgeber bereit

Quelle

Patrick Jüttemann 2013Kleinwindkraft-Portal / Small Wind Portal 2013

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