‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Kohlekraft weltweit auf dem Vormarsch

Klimaschützer haben vor einer Renaissance der Kohlekraft gewarnt.

„Das ist eine unerwünschte Folge des Atomausstiegs“, sagte Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. Am Wochenende hatte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) ihre Ergebnisse für 2011 vorgestellt

Die energetische Nutzung von Braunkohle legte demnach deutlicher zu als beispielsweise die der erneuerbaren Energien: Der Braunkohle-Verbrauch stieg im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent.

„Wir haben einfach zu viele Kohlereserven weltweit, die relativ billig sind“, sagt einer der führenden deutschen Klimaforscher, Ottmar Edenhofer, Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Knapp seien nicht die fossilen Ressourcen, sondern knapp sei der Deponieraum in der Atmosphäre, so Edenhofer.

„Wenn wir so weitermachen, ist die Atmosphäre in zwei oder drei Dekaden voll. Dann würde der Anstieg der globalen Mitteltemperatur um vier, fünf Grad wahrscheinlich.“ Edenhofer konstatiert die größte „Kohlerenaissance der Industriegeschichte“ weltweit. Als Gründe sieht er die steigenden Öl- und Gaspreisen und den Atomausstieg in Deutschland.

„Kohle wird ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sein und bleiben“, lobbiierte denn auch der Vorstandsvorsitzende von RWE Power, Johannes Lambertz. Um die Stilllegung von Atomkraftwerken auszugleichen, könne auf neue Kohlekraftwerke nicht verzichtet werden. „Wir brauchen flexible, konventionelle Kraftwerke“ so Lambertz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa

Die Alternative seien Gaskraftwerke. Die würden immer in den Himmel gelobt, sagte der RWE Power Vorstandsvorsitzende. „Wir schauen uns dabei aber immer nur die Emissionen am Kraftwerk an. Klimarelevant sind aber die gesamten Emissionen, also vom Bohrloch über den Transport bis zum Kraftwerk. Und diese vorgelagerten Emissionen sind bei Gaskraft – anders als bei der Braunkohle – durchaus relevant“.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | tineh 2012

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren