Mindestens elf Kraftwerke sollen vom Netz
Die deutschen Stromproduzenten planen, elf konventionelle Kraftwerke vom Netz zu nehmen.
Der Spiegel berichtet in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, der Betrieb lohne sich wegen zu weniger Betriebsstunden für die Besitzer nicht mehr. Wegen des Einspeisevorrangs für erneuerbare Energien müssen immer häufiger Kraftwerke abgefahren werden – kosten aber im Unterhalt und der Betriebsführung auch im abgeschaltenen Zustand.
Zwar war am Wochenende nicht zu erfahren, um welche Anlagen es sich genau handelt. Dem Vernehmen nach sollen aber vor allem Kraftwerke in Norddeutschland betroffen sein. Das erscheint logisch: In den Küstenländern ist die Einspeisung von Windstrom besonders hoch. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte unter Verweis auf Angaben der Bundesnetzagentur, betroffen seien sogar 15 Anlagen.
„Jetzt stellt sich heraus, dass die angebliche Gefährdung der Versorgungssicherheit alberne Drohgebärden der Konzerne sind“, kommentierte der bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Energiewirtschaft Oliver Krischer.
Auf die Verbrennung von Steinkohle und Braunkohle gehen laut Greenpeace mehr als 40 Prozent der deutschen CO2-Emissionen zurück. Kohle bleibt allerdings trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien wichtigster Energieträger in Deutschland.
Der Anteil der klimaschädlichen Stein- und Braunkohle stieg im vergangenen Jahr von 43 auf 45 Prozent. Vor allem effiziente Gaskraftwerke stehen immer häufiger still – weil der Rohstoff Erdgas teurer als Kohle ist und sein Einsatz durch die derzeit billigen Emissionszertifikate benachteiligt wird.
Quelle
KLIMARETTER.INFO | reni 2013