‹ Zurück zur Übersicht
bigstock | Martin Lisner

© bigstock | Martin Lisner | AKW Temelin

Neue Atomkraftwerke in Tschechien sind keine Antwort auf die Klimakrise

Teure Technik zu Lasten der Menschen, der Umwelt und der Volkswirtschaft.

„Die Atom-Ausbau-Pläne Tschechiens, bis zu vier neue Reaktorblöcken zu bauen, verzögern nicht nur die Energiewende, sondern gefährden auch die Klimaziele der EU. Gerade Atomkraftwerke sind bekannt dafür, dass die ohnehin langen Bauzeiten bei weitem nicht eingehalten werden. Gegen den Klimawandel kommen neue Atomreaktoren daher viel zu spät. Auch das Erdbeben Anfang März in der Nähe des AKW Temelin sollte eine Warnung sein. Neben diesen Naturgewalten setzt auch der Klimawandel den Kraftwerken immer mehr zu, wenn Stürme heftiger werden oder das Kühlwasser knapp wird. Dass Einzige was sicher ist: Atomenergie ist unglaublich teuer“, sagt der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.

„Der Plan, mit vier neuen Reaktoren einen Rabatt zu bekommen, macht Atomstrom nicht billig, sondern maximal ein klein wenig teurer. Die Projekte mit dem EPR – einem Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor – in Frankreich, Finnland und England zeigen bereits extreme Projektverzögerungen und Kostenüberschreitungen, die nun von den Steuerzahler:innen getragen werden müssen. Private Investor:innen machen bereits einen großen Bogen um diese Projekte, da hat auch das Greenwashing durch die Taxonomie nichts genutzt. Abgesehen davon hat Tschechien seit Jahrzehnten keine Lösung für die Atommülllagerung vorgelegt. Die Taxonomie sieht hier eine Frist bis 2050 vor. Doch es sieht nicht danach aus, dass Tschechien das erfüllen kann“, macht Litschauer deutlich.

„Wir sehen aktuell einen Umbruch im Energiesystem: der Photovoltaikausbau z.B. führt dazu, dass zur Mittagszeit die Strompreise stark sinken. Atomkraftwerke sind mit diesem System nicht kompatibel. Die Volllaststunden von solchen Kraftwerken werden deutlich nach unten gehen und dadurch wird auch der Strom noch teurer werden. Atomstrom ist mit Sicherheit keine billige Stromversorgung für die Zukunft, aber eine große Belastung für die Volkswirtschaft“, sagt Litschauer.

Quelle

oekonews.at / holler 2024

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren