Notfall Erde: World Future Council stellt globalen politischen Aktionsplan vor
Internationale Experten haben 24 politische Maßnahmen zur Rettung des Planeten ermittelt.
Das Klimachaos wächst, Wüsten breiten sich aus, die biologische Vielfalt nimmt ab, die Ozeane sind verschmutzt, die Wälder schwinden: Die miteinander verbundenen Krisen, die die Menschheit durch ihr unverantwortliches Handeln erzeugt hat, bedrohen die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen massiv. Eine Kursänderung ist unerlässlich. Zum 40. Welt-Umwelttag der UNO am 5. Juni legt der World Future Council einen Notfallplan mit 24 konkreten politischen Maßnahmen vor, die global umgesetzt werden müssen.
Das siebenseitige Dokument trägt den Titel „Unsere gemeinsame Zukunft schützen – Beste Politiken zur Regenerierung unserer Erde“. Es ist das Ergebnis eines fünfjährigen Konsultationsprozesses mit Parlamentariern, nationalen und internationalen Gesetzgebern, Wissenschaftlern und zivilgesellschaftlichen Organisationen mit dem Ziel, politische Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen, die die Wende zu einer gerechten und nachhaltigen Zukunft bringen.
Jakob von Uexküll, Gründer und Vorstandsvorsitzender des World Future Council: „Mit den besten Gesetzen und den richtigen Politiken können wir Erfindungsreichtum und Unternehmergeist mobilisieren, um zukünftigen Generationen einen gesunden Planeten zu übergeben. Wir propagieren nicht eine bestimmte Lösung, sondern regen miteinander verbundene politische Reformen an, die es uns ermöglichen, noch rechtzeitig den Kurs zu ändern.“
Die 24 Maßnahmen verteilen sich auf vier Haupt-Bereiche notwendiger Reformen, die mit „Regenerierung unserer Welt“, „Geld wieder zu unserem Diener machen“, „Regierungsführung und Bildung“ sowie „Schutz unserer gemeinsamen Zukunft“ überschrieben sind. Darunter sind Gesetze zur Förderung des globalen Übergangs zur Nutzung erneuerbarer Energien, Politiken zur Regulierung von Finanzinstrumenten, zur Stabilisierung der Ökosysteme, zur rechtlichen Verankerung von gleichen Bildungschancen für Frauen und zum Bann von Atomwaffen.
Im Vorfeld der Rio+20 Konferenz in Rio de Janeiro wird darüber hinaus an prominenter Stelle die Wahl eines Hochkommissars oder einer Ombudsperson für zukünftige Generationen sowohl auf der Ebene der UNO als auch auf nationalstaatlicher Ebene gefordert. Diese Institution soll sicherstellen, dass jede anstehende politische Entscheidung auf ihre langfristigen Auswirkungen hin überprüft wird.
Für die globale Bekanntmachung und Weiterverbreitung des Aktionsplans zählt der World Future Council auf sein existierendes internationales Netzwerk, sucht aber auch nach neuen Verbündeten. Jakob von Uexküll: „Wir suchen aktiv nach Partnern, mit deren Hilfe die Umsetzung der vorgeschlagenen politischen Maßnahmen sichergestellt werden kann. Wir appellieren an Regierungen, zwischenstaatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen, Wissenschaftler, Medien und Jugendgruppen, mit uns zusammen unsere gemeinsame Zukunft zu schützen und unsere Erde zu regenerieren.“
Quelle
World Future Council Foundation 2012