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Ökowälder helfen beim Klimaschutz

Zu diesem Ergebnis kommt die neue Greenpeace-Studie „Der Ökowald als Baustein einer Klimaschutzstrategie“.

In Ökowäldern ist die Menge des aus atmosphärischem Kohlenstoffdioxid gespeicherten Kohlenstoffs demnach zwölf bis 40 Prozent höher als in konventionell bewirtschafteten Wäldern.

„Die Regierung Merkel muss die Waldbewirtschaftung grundlegend ändern und ökologisch ausrichten. Nur dann können die Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gemindert werden“, sagt Martin Kaiser, Klima- und Waldexperte vonGreenpeace. „Eine naturnahe Waldbewirtschaftung ist gut für das Klima, die Biodiversität und die Klimaanpassung unserer heimischen Wälder“.

Wälder binden CO2 aus der Atmosphäre und reichern es in lebenden und abgestorbenen Bäumen und im Boden als Kohlenstoff an. In den untersuchten Wäldern von Lübeck, Mölln und Göttingen können sich etwa zehn Prozent der Waldfläche natürlich entwickeln.

In Lübeck weisen diese Flächen bereits um 25 bis 62 Prozent höhere Holzvorräte als industriell genutzte Waldflächen auf und können damit viel mehr CO2 speichern. „Jeder Waldnationalpark, jedes Naturwaldreservat und jeder andere Wald, der sich selbst überlassen ist, dient durch die ungebremste Speicherung von CO2 in besonderem Maße dem Klimaschutz“, erklärt Kaiser.

Wälder müssen älter werden

Greenpeace sieht einen wachsenden Handlungsdruck für die Politik, denn vor Kurzem überschritt die CO2-Konzentration in der Atmosphäre im Tagesmittel erstmals den symbolischen Wert von 400 ppm (parts per Million) oder 0,04 Prozent. Dies teilte die Wetterbehörde der USA mit

Einmal ausgestoßenes CO2 verbleibt für tausende von Jahren in Atmosphäre und Ozeanen und trägt daher als Treibhausgas zum Klimawandel bei.

Die Autoren der Studie, Andreas Fichtner, Saskia von Steen, Martin Schmid und Knut Sturm, empfehlen, konventionell bewirtschaftete Wälder stetig zu natürlichen Ökowäldern umzuwandeln. So können sie als Baustein einer zukunftsfähigen Klimaschutzstrategie dienen. Die zunehmende Nutzung der Wälder zur Energiegewinnung in Deutschland kritisiert die Autorengruppe. Unsere Wirtschaftswälder müssen älter werden, denn dann speichern sie mehr CO2.

Durch die Ausrichtung auf Wertholz- statt Massenproduktion freuen wir uns auch über wirtschaftlichen Gewinn“, sagt Knut Sturm, Forstamtsleiter von Lübeck. Die Studie kommt zu dem Schluss, es dürfe „die langfristige ökologische Gesundheit der Wälder nicht kurzzeitigen ökonomischen oder forstpolitischen Interessen geopfert werden.“

Quelle

Greenpeaece | Annika Rieger 2013

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