Österreich droht Klimaziel 2030 deutlich zu verfehlen
Umweltbundesamt-Szenario zeigt: Mit jetzigen Klimaschutzmaßnahmen weder EU-Klimaziel 2030 noch Klimaneutralität 2040 zu erreichen – Starkes Klimagesetz gefordert.
Das neue Klimaschutzszenario des Umweltbundesamtes zeigt alarmierende Ergebnisse: Die in Österreich umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um das EU-Klimaziel 2030 zu erreichen. Österreich droht mit 9 Millionen Tonnen Treibhausgasen im Jahr 2030 das Ziel krachend zu verfehlen. Auch die Klimaneutralität 2040 ist im jetzigen Szenario nicht annähernd erreichbar. Eine Verfehlung der EU-Klimaziele hätte reale und kostspielige Konsequenzen, denn Österreich müsste dann teure Zertifikate von anderen EU-Ländern kaufen, ansonsten droht ein EU-Vertragsverletzungsverfahren.
Greenpeace appelliert an Norbert Totschnig, sein Amt als Klimaschutzminister ernst zu nehmen und das Tempo bei den dringend benötigten Klimaschutzmaßnahmen zu steigern. Allem voran gilt es ein starkes Klimagesetz vorzulegen, mit einem klaren Bekenntnis zur Klimaneutralität 2040, Verpflichtung zum Ausstieg aus fossiler Energie und ehrgeizigen Senkungen bei den klimaschädlichen Treibhausgasen.
Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace: “Das Klimaschutz-Szenario ist ein eindringlicher Weckruf. Österreich droht seine EU-Klimaziele krachend zu verfehlen, sollten nicht rasch neue Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Besonders Klimaminister Totschnig ist gefordert, ein ambitioniertes Klimagesetz vorzulegen, mit klaren Reduktionspfaden in Richtung Klimaneutralität 2040, Ausstiegsplänen aus Öl und Gas, und ohne gefährlichen Hintertüren wie internationalem Zertifikatehandel“.
Das vom Umweltbundesamt erstellte Klimaschutz-Szenario zeigt die Entwicklung der klimaschädlichen Emissionen in Österreich bis 2050 auf. Grundlage der Berechnungen sind sämtliche Klimaschutzmaßnahmen, die bis Juni 2024 beschlossen wurden, wie z.B. CO2-Preis-Erhöhungen oder das Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Greenpeace appelliert an die Bundesregierung, ein starkes Klimagesetz zu verabschieden und schnellstens klimaschädliche Förderungen zu beenden. Gerade in der jetzigen Planung rund um Investitionsanreize für die Wirtschaft darf auf Klimaförderungen nicht vergessen werden. Der leere Topf für Sanierung und Heizungskesseltausch muss rasch von der Regierung befüllt werden.
Quelle
Greenpeace Österreich 2025 | OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG 2025