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Schulbeginn in Fukushima trotz überhöhter Strahlung

Am 1. September ist traditionell Schulstart in Fukushima. Dabei soll es auch in diesem Jahr bleiben – trotz hoher radioaktiver Belastung.

Ein Greenpeace-Team hatte vom 17. bis 19. August die Strahlung in Schulen und Kindergärten von Fukushima gemessen. Sie fanden Werte, die weit über dem internationalen Grenzwert für Erwachsene von einem Millisievert pro Jahr liegen. So betrug die Strahlung an einer Schule bis zu 1,5 Mikrosievert pro Stunde, obwohl dort bereits Dekontaminierungsmaßnahmen durchgeführt worden waren.

Lediglich in einem einzigen Kindergarten in Fukushima City fand das Greenpeace-Team nennenswert gesunkene Strahlenwerte. Das allerdings war den Bemühungen lokaler Gruppen und Organisationen zu verdanken. Es ist also möglich, das Risiko für die Kinder zu verringern, doch das muss jetzt sofort geschehen.

Mittlerweile hat die japanische Regierung nach erheblichen Protesten angekündigt, den Grenzwert für Kinder wieder auf einen Millisievert im Jahr zu senken. Nach dem GAU in Fukushima war dieser Grenzwert auf 20 Millisievert pro Jahr erhöht worden.

„Eltern sollten nicht zwischen Strahlengefährdung und Bildung für ihre Kinder wählen müssen“, sagt Kazue Suzuki, der Atomexperte von Greenpeace Japan.“Der längst überfällige Dekontaminierungsplan kommt zu spät und bringt zu wenig.“ Suzuki fordert, den Schulbeginn auszusetzen, die Menschen in den hochbelasteten Regionen umzusiedeln und die Tausende Arbeiter bereitzustellen, die gebraucht werden, um die Strahlenwerte so weit wie möglich unter einen Millisievert pro Jahr zu senken.

Der radioaktive Abfall, der durch den GAU entstanden ist, birgt eine weitere Gefahr. Medienberichten zufolge sucht die Regierung derzeit ein Zwischenlager für zig Millionen Tonnen verstrahlten Materials. Dazu gehört auch kontaminierte Erde von Schulhöfen und Kindergärten – über 300 Stätten allein in Fukushima City. Verstrahlte Böden wurden auch 20 Kilometer von Tokio noch gefunden.

Quelle

Greenpeace 2011

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