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Schweiz: Swissolar warnt vor Einbruch des Solarmarkts

Mit der geplanten Absenkung der Einspeisetarife ab 2015 bedroht der Schweizer Bundesrat den Solarstromausbau.

Mit der vorgeschlagenen massiven Absenkung der KEV – Tarife ab 2015 bedroht der Bundesrat den weiteren Ausbau der Solarstromproduktion in der Schweiz und gefährdet Qualität und Sicherheit.  Swissolar bietet Hand für eine maßvolle Absenkung zwischen 2.5 und 8%.

2013 wurden in der Schweiz fast 50% mehr Photovoltaikanlagen gebaut als im Vorjahr. Der 2013 um 0.6% gestiegene Stromverbrauch in der Schweiz konnte fast zu 100% durch den  Photovoltaik – Zubau aufgefangen werden. Doch im internationalen Vergleich gibt es keinen  Grund zum Jubeln: In Deutschland sind pro Einwohner 5 – mal mehr Solarstromleistung installiert, in Italien 3 – mal mehr. Und es ist keineswegs sichergestellt, dass dieser Rückstand  in den nächsten Jahren eingeholt werden kann.

Die  bis heute laufende Vernehmlassung zur Energieverordnung gibt für die Solarbranche  Anlass zu größter Sorge: Nachdem bereits die massive Absenkung der KEV – Tarife und die  Verkürzung der Vergütungsdauer von 25 auf 20 Jahre zu Jahresbeginn vom Markt aufgefangen werden musste, droht nun ein weiterer radikaler Schnitt: Gemäß Vernehmlassungsvorlage soll die Vergütung von Solarstrom auf Anfang 2015 nochmals um  bis zu 22 Prozent  gesenkt werden.

Die dazu notwendige Kostensenkung ist unmöglich, denn die Preise für  Solarmodule sind zurzeit stabil oder leicht steigend. Zu beachten ist auch, dass die „low  hanging fruits“ in Form von sehr einfach zu nutzenden Dachflächen bereits zu einem großen Teil genutzt sind. Für den weiteren Ausbau der Photovoltaik müssen nun auch anspruchsvollere Dächer und Fassaden genutzt werden, wo zurzeit kaum Kostensenkungen  möglich sind.

Explizit heißt es in den Vernehmlassungsunterlagen, man wolle nur noch die günstigsten  Anlagen mit asiatischen Modulen unterstützen. Eine solche Dumping – Politik ist höchst problematisch, denn sie fördert den Bau von schlecht funktionierenden Anlagen, die Missachtung  von Sicherheitsvorschriften und die Nutzung der beschränkt verfügbaren Dachflächen mit  ineffizienten Modulen. Ganz abgesehen davon gibt es keinen gesetzlichen Auftrag zu einer  solchen Billigpreispolitik.

Auch das Argument, mit billigeren Anlagen könnten mit den knapp verfügbaren KEV – Mitteln  mehr Solaranlagen gebaut werden, sticht nur beschränkt. Mit der radikalen Kürzung der  KEV – Tarife wird insbesondere das Marktsegment der kosteneffizienten Großanlagen einbrechen, ein Bereich, der eigentlich interessante Investitionsmöglichkeiten für Pensionskassen als Alternative zum Immobiliensektor bietet. Statt auf solchen kontraproduktiver Maßnahmen sollte das Gewicht auf eine r rasch wirksamen Nachfolgeregelung für die KEV gelegt  werden, wie sie bereits in der nationalrätlichen Energiekommission behandelt wurde.

Swissolar bietet Hand für eine maßvolle Absenkung der KEV – Tarife. Je nach Anlagegröße  ist eine Reduktion zwischen 2,5 und 8% möglich.  Die Absenkung von 8% für die kleinste  Anlagekategorie kommt jedoch nur in Frage, wenn gleichzeitig Maßnahmen zur Reduktion  der exorbitanten Meßkosten ergriffen werden.  Im Gegensatz zum bundesrätlichen Vorschlag  fordert Swissolar eine Absenkung in  2 Schritten  (Frühling und Herbst 2015)

Quelle

Swissolar 2014

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