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Solarbranche: Tausende Arbeitsplätze weg

Schwarz-gelbe Wirtschaftspolitik: Im November 2013 waren in der deutschen Solarproduktion noch 4.800 Menschen beschäftigt.

Innerhalb eines Jahres wurde damit jede dritte Stelle in der Modulproduktion abgebaut. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegen. Zum Jahresbeginn 2012 waren noch über 10.000 Personen mit der Herstellung von Solarzellen und -modulen beschäftigt. Seitdem ist mehr als die Hälfte dieser Arbeitsplätze verlorgen gegangen.

Im vergangenen Jahr brach der Zubau an solarer Energie um ganze 55 Prozent ein. Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht den Grund dafür vor allem in der Kürzung der Solarförderung. Deutsche Solarhersteller haben mit der großen Konkurrenz von billigen Solarmodulen aus China zu kämpfen. Die EU beschloss Ende 2013 Strafzölle für chinesische Module, um den EU-Markt zu entlasten.

Q-Cells, der ehemals größte Solarhersteller Europas, wurde nach der Insolvenz 2012 von der südkoreanischen Hanwha-Gruppe gekauft. Die Produktion im sachsen-anhaltischen Bitterfeld wurde eingeschränkt und zu großen Teilen nach Malaysia verlegt. Q-Cells – einst Europas größter Solarkonzern – liefert jetzt zu mehr als drei Vierteln Ware „Made in Malaysia“. Andere Hersteller schlossen Werke, gingen in Insolvenz, wurden von ausländischen Firmen übernommen oder verschulden sich immer weiter. First SolarConenergyAleo Solar – ein deutscher Solarhersteller nach dem anderen kommt ins Straucheln.

Mit dem Ausverkauf an ausländische Investoren gingen auch viele jener Patente verloren, die in Deutschland überhaupt erst durch den EEG-geförderten Ausbau der Solarkraft möglich wurden. Damit haben die deutschen Stromkunden jene Wettbewerbsvorteile finanziert, die jetzt den Konzernen aus dem Ausland zugute kommen.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hatte vor Jahresfrist 111 Patentfamilien zur kristallinen Siliziumphotovoltaik von der Schott Solar AG gekauft – um sie in deutschem Besitz zu halten. „Wir haben damit einen wichtigen Meilenstein für den Erhalt dieser Zukunftstechnologie in Deutschland gesetzt“, sagte Institutsleiter Eicke Weber. Es gehe darum, das Know-how zur kristallinen Silizium-Photovoltaik in Europa zu behalten.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | lkm 2014

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