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Stromangst um Grafenrheinfeld

Noch neun deutsche Atomreaktoren sind derzeit am Netz.

Laut Ausstiegsbeschluss verliert als nächstes das Eon-AKW im nordbayerischen Grafenrheinfeld seine Betriebserlaubnis, und zwar Ende 2015. Nun plant der Energiekonzern offenbar, Grafenrheinfeld bereits im Frühjahr 2015 abzuschalten. Grund sollen die Kosten der Brennelementesteuer sein, die beim demnächst anstehenden Wechsel der Brennstäbe fällig würde, so ein Bericht der Süddeutschen Zeitung.

Der am heutigen Freitag veröffentlichte Bericht über Eons Abschalt-Pläne löste einigen Wirbel aus. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zeigte sich besorgt über drohende Stromengpässe. „Wir brauchen die Kapazitäten von Grafenrheinfeld 2015 noch für die Versorgungssicherheit“, sagte Seehofer der SZ.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) äußerte sich im gleichen Sinne: „Wir müssen alles tun, damit Versorgungssicherheit erhalten bleibt. Am Ausstiegsdatum für Grafenrheinfeld ändert das nichts.“ Eon selbst wollte den Zeitungsbericht nicht bestätigen und sprach von „Spekulation“.

Die Grünen sprachen indes von einem „Poker“ um die Abschaltung von Grafenrheinfeld. Eon mache sich die „bayerische Unschlüssigkeit bei der Energiewende“ zunutze, erklärte die Atomexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion Sylvia Kotting-Uhl.

Der Konzern ziele mit seinen Plänen auf „finanzielles Entgegenkommen“. Kurz vor der Stilllegung des AKW wolle man sich die „Konzernkassen nochmal reichlich mit Steuergeld füllen lassen“, indem Grafenrheinfeld als Notreserve weiterläuft. Die Kosten dafür würden die Stromkunden zahlen müssen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der frühere Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), der nun dem Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Energie vorsitzt, eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten gefordert. Angeblich wegen der Kosten: „Wer die Preise wieder senken will, muss zurück zur Atomkraft.“

Quelle

KLIMARETTER.INFO | vk 2014

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