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Studie der Bank Sarasin zur Solarindustrie

Nur wenige deutsche Solarunternehmen überleben die Marktbereinigung.

Überkapazitäten und Preisverfall führen in den nächsten Monaten zu einer Marktbereinigung in der Solarindustrie, die nur gut aufgestellte Unternehmen wie Solarworld überleben werden. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Nachhaltigkeitsstudie „Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze“, in der die Bank Sarasin die wichtigsten börsennotierten Zellen- und Modulhersteller einem Fitnesstest unterzieht.

Für die Gesamtindustrie bringt die Bereinigung allerdings den notwendigen Ausgleich, so dass sich die Wachstumsaussichten wieder bessern: Bis 2015 kann durch neue Absatzmärkte und zusätzliche Anwendungen für Solarstrom ein durchschnittliches Wachstum bei der neu installierten Photovoltaik (PV)-Leistung von 18% pro Jahr erzielt werden.

Eine Marktbereinigung in der Solarbranche ist unvermeidlich: Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ist zu gross geworden. Einem Absatzpotenzial von 21 Gigawatt (GW) stehen Ende dieses Jahres rund 50 GW an Produktionskapazität für Solarmodule gegenüber. Kleine, nicht wettbewerbsfähige und schlecht finanzierte Unternehmen werden die Strukturbereinigung nicht überleben. Unternehmen dagegen, die international breit positioniert und vertikal integriert sind – also mehrere Produktionsschritte eigenständig vornehmen – haben sehr gute Chancen, gestärkt aus der Konsolidierungsphase hervorzugehen.

Gut positioniert für die nächste Entwicklungsrunde des PV-Marktes ab 2013 sind beispielsweise Suntech Power, Trina Solar und Yingli Solar aus China, First Solar und Sunpower aus den USA sowie die deutsche Solarworld.

Gefährdet sind vor allem kleine bis mittelgrosse Unternehmen mit eher bescheidenen Wachstumsaussichten, wie die deutschen Conergy, Q-Cells, Solar-Fabrik und Sunways.

PV-Marktprognose bis 2015

Für das Jahr 2011 rechnet die Bank Sarasin weltweit mit einer neu installierten PV-Leistung von 21GW. Dies entspricht einem Wachstum von 3%. (Solarmedia: andere Quellen sehen höhere Zahlen von bis zu 24 GW – siehe Solarmedia vom 17. November 2011)

Im kommenden Jahr wird der PV-Markt speziell in Europa in einer schwierigen Übergangsphase verharren. Global gesehen, könnte die Nachfrage im kommenden Jahr mit Hilfe der boomenden Märkte USA, China und Japan trotzdem um 20% wachsen. Von 2010 bis 2015 wachsen die globalen Installationen voraussichtlich mit durchschnittlich 18% pro Jahr.

Europas Zubau nimmt in diesem Zeitraum rund 3% pro Jahr ab. Am stärksten entwickelt sich Indien: Dort rechnet die Bank Sarasin mit einem jährlichen Wachstum von 101%. Die breitere geografische Verteilung der Neuinstallationen setzt sich in den nächsten Jahren verstärkt fort. Bis 2013 erreichen insgesamt mehr als zehn PV-Märkte einen jährlichen Zubau von mindestens 500 Megawatt (MW).

Die PV-Märkte werden nicht nur geografisch, sondern auch im Hinblick auf die Anwendungen der Solaranlagen diversifizierter. Zukünftig sind Unternehmen gefragt, die über den Verkauf von Solarmodulen hinaus neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln und anbieten können.

Solarenergie erreicht dank Kostensenkungen bald Netzparität

Die Solarenergie verzeichnet über die vergangenen zehn Jahre dank intensiver Kostenreduktion die steilste Kostensenkungsrate aller erneuerbaren Energien und gelangt damit sehr schnell auf ein wettbewerbsfähiges Preisniveau. In den kommenden Jahren wird Solarstrom in einer wachsenden Zahl von Regionen Preisparität zum Endverbrauchertarif erreichen. Somit sind auch keine nationalen Förderprogramme mehr notwendig.

Quelle

SARASIN 2011

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