‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

taz: Die Geheimpapiere der Atomlobby

taz veröffentlicht interne Papiere der Lobbyingagentur Deekeling Arndt Advisors, die im Auftrag des deutschen Atomforums Stimmung für Atomkraft machen sollte.

„50 Jahre Atomforum – das bedeutet ein halbes Jahrhundert Lug und Trug“. Das Zitat stammt von dem ehemaligen deutschen Umweltminister Sigmar Gabriel, der am 1. Juli 2009 anlässlich eines Festaktes zum 50-jährigen Bestehen des Atomforums seine Meinung lautstark kundtat, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD).

Jetzt wurden der Zeitung taz interne Papiere der Lobbyingagentur Deekeling Arndt Advisors zugespielt, die zeigen, dass die Atomlobby mit großem finanziellen Aufwand versuchte, die öffentliche Meinung mit verdeckten Mitteln zu beeinflussen.

Eine Strategie war zum Beispiel der Versuch, Wissenschaftler als unabhängige „moralische Instanzen“ für die Atomlobby zu gewinnen. Die taz beschreibt das verdeckte Lobbying des Historikers Arnulf Baring, der anlässlich der 50-jährigen Feier des Atomforums, an dem auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnahm, die Festrede hielt.

Baring beschrieb sich zu Beginn seiner pro-Atom Rede als „unparteiischer aber leidenschaftlicher engagierter Bürger“ und streicht extra hervor, dass er „nicht in einem Energieunternehmen tätig“ sei. Er verschwieg, dass er für den Vortrag von der Atomlobby bezahlt wurde und ihm die Lobbyagentur beim Verfassen des Textes „zugearbeitet“ hatte. Das Video der Rede kann online auf der Webseite des Atomforums angesehen werden.

Die internen Dokumente der Lobbyagentur stehen auf der Webseite der taz als Download zur Verfügung und zeigen, „wie Konzerne in Deutschland vorgehen, wenn sie Einfluss auf Medien, Politik und Öffentlichkeit nehmen“ wollen.

Quelle

EU Umweltbüro 2011

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren