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TerraCycle: Kippen-Recycling erobert Deutschland

Kostenlose Umweltinitiative zur nachhaltigen Schonung von Ressourcen

Das Recycling von Zigarettenstummeln ist in Deutschland erstmals flächendeckend möglich. Dank einer nationalen Umweltinitiative des Recycling-Unternehmens TerraCycle kann der Zigarettenabfall zu 100 Prozent recycelt werden. Während Papier sowie Tabak kompostiert werden, dienen die Filter der Erzeugung von anderen Plastikprodukten. An diesem kostenlosen Programm teilnehmen können Vereine, Diskotheken, Restaurants, Hotels, Schwimmbäder und alle, die sich für die Umwelt einsetzen wollen.

Recycling ungewöhnlicher Abfälle

„Grundsätzlich geht es darum, dem Material, das sich bereits im Umlauf befindet, ein zweites Leben zu geben“, erläutert Wolfram Schnelle, TerraCycle-General-Manager für den DACH-Raum, im Gespräch mit pressetext. Dadurch werde ein Kreislauf geschaffen, durch den der Abfall weder auf die Deponie gebracht noch verbrannt werden müsse. „Da kein neues Rohmaterial zur Herstellung der Plastikprodukte notwendig ist, werden die Ressourcen weitgehend geschont“, betont er.

TerraCycle hat es sich zum Ziel gesetzt, erstmals Abfälle zu sammeln sowie zu recyceln, die bisher noch nicht wiederverwertet worden sind. „Obwohl technisch schon seit längerer Zeit die Möglichkeit besteht, auch diesen Müll zu recyceln, hat sich dies aufgrund der damit verbundenen, höheren Kosten ökonomisch noch nicht rentiert“, erklärt der Experte. „Um diese Differenz finanzieren zu können, wenden wir uns meist direkt an die Hersteller der Produkte“, sagt Schnelle.

Filter in Plastik-Pellets verarbeitet

Aktuelle Zahlen zeigen den dringenden Bedarf einer alternativen und vor allem umweltschonenden Entsorgungsmöglichkeit für den täglichen Zigarettenabfall. „Im Jahr 2013 lag der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei durchschnittlich 996 Zigaretten je Einwohner. Deutschlandweit werden deshalb in etwa 80,2 Mrd. Zigaretten jährlich konsumiert“, informiert der Fachmann. „Geplant ist zudem eine europaweite Expansion unseres Recycling-Programms. Ab Oktober soll dieses beispielsweise in Österreich Fuß fassen“, stellt Schnelle in Aussicht.

Laut Schnelle wird der Konsument durch das Recyceln der Zigarettenstummel darauf aufmerksam gemacht, wie viele andere Produkte wiederverwertet werden könnten. „Dieser Lerneffekt manifestiert sich im Bewusstsein der Verbraucher. Die Konsumenten werden auch über Alternativen zur herkömmlichen Verbrennung informiert“, so Schnelle. Nachdem die Filter von Papier und Tabak getrennt worden sind, werden diese eingeschmolzen und zu Plastik-Pellets verarbeitet. Daraus können zum Beispiel Mülleimer, Aschenbecher, Transportpaletten und viele andere Plastikprodukte erzeugt werden.

Quelle

pressetext 2014Carolina Schmolmüller 2014

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