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Überschwemmungen und Hitzerekorde erfordern raschere Energiewende

EU-weite Volksabstimmungen sollen über den Ausstieg aus Fossil- und Atomstrom entscheiden.

Die Hitzewelle nur zwei Monate nach der Jahrhundertflut entspricht genau den Voraussagen des vierten Sachstandsberichtes des IPCC aus dem Jahr2007. Die Tendenz zu Klimaextremereignissen nimmt rasch zu.

„Wenn wir den nächsten hundert Generationen ein deutlich wärmeres Klima und noch mehr Klimakatastrophen ersparen wollen, dann ist die Energiewende zu 100% erneuerbaren Energien jetzt notwendig“ warnt Erwin Mayer, Sprecher von Kleinwasserkraft Österreich.

Die EU und Österreich im Besonderen sollten höhere Ausbauziele für erneuerbare Energien beschließen: 25% bis 2020 und 50% bis 2030. Die an sich guten und notwendigen CO2-Reduktionsziele alleine reichen nicht aus, weil sonst trotz Tschernobyl und Fukushima ein Ausbau der Atomenergie droht,“ so Mayer.

Am menschlich verursachten Treibhauseffekt ist der CO2-Ausstoß, der im Wesentlichen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas stammt, mit über 60% verantwortlich. Dabei ist global betrachtet die Stromproduktion aus fossilen Kraftwerken mit rund einem Viertel der CO2-Emissionen der größte CO2-Verursacher vor der Industrie und dem Verkehr. Die globale Stromproduktion ist noch zu knapp 2/3 fossil und die Wasserkraft der größte erneuerbare Energieträger in der Stromproduktion.

Für den möglichst raschen Umstieg auf 100% Erneuerbare Energie, muss die Kleinwasserkraft weiter erhalten und ausgebaut werden. Denn sie trägt als dezentraler Einspeiser zur Netzstabilisierung bei und senkt somit tendenziell die Netzkosten, ist speicherfähig und kann somit auf regionaler Ebene als Ausgleichs- und Regelenergie dienen. Voraussetzung dafür wäre aber die Herstellung von fairen Marktbedingungen und damit ein ausreichend hoher CO2-Preis von bis zu 100 Euro/Tonne CO2 bis 2020, ob über den Emissionshandel oder besser über eine CO2-Steuer, und die volle und unbeschränkte Haftungsübernahme aller Betriebe, die an der atomaren Stromproduktion und dem Vertrieb beteiligt sind.

„Vom Uranbergbau über die AKW Betreiber bis zum Stromhandel müssten die Risiken der Atomtechnologie marktkonform von den Verursachern getragen werden“ fordert Mayer einen „echten“ und unverzerrten Strommarkt in der EU ohne versteckte und offene Förderungen für fossile und atomare Energieformen. In so einem bereinigten Strommarkt ist die Atomenergie und die fossile Stromproduktion nicht mehr „marktfähig“, die erneuerbaren Energien und speziell auch die Kleinwasserkraft sehr wohl.

„Wie ambitioniert die Ausbauziele für erneuerbare Energien und speziell für Ökostrom in der EU und in Österreich sein sollten und mit welchen Instrumenten sie erreicht werden, ob CO2-Steuern, Emissionshandel oder Ökostromförderung oder einer Kombination davon sollte die Bevölkerung Europas in einer EU-weiten oder in vielen nationalen Volksabstimmungen entscheiden können“, fordert Mayer.

„Nicht erst seit dieser Hitzewelle und den Jahrhundertfluten ist der Bevölkerung Europas mehrheitlich sehr wohl bewusst wie notwendig 100% erneuerbare Energie ist“ die Politik zögert und zaudert bei der Energiewende.

Quelle

Kleinwasserkraft Österreich 2013

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