US-Präsident Trump darf Arktis nicht den Öl-Multis überlassen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace Österreich kritisiert Trumps Dekret zur Neubewertung bestehender Ölbohr-Verbote.
„Von der Öffnung neuer Regionen für Ölbohrungen profitiert vor allem die Ölindustrie. Für die Menschen vor Ort, für die Tiere und für das Klima stellen die Bohrungen aber eine große Gefahr dar“, sagt Lukas Meus, Arktis-Sprecher von Greenpeace in Österreich. In der Arktis sind Ölbohrungen aufgrund der harschen Wetterbedingungen besonders gefährlich. Die Wahrscheinlichkeit für einen Ölunfall in Teilen der US-Arktis liegt bei 75 Prozent, wie eine Risikoeinschätzung der US-Regierung 2015 ergab.
Zwei Drittel der US-amerikanischen Bevölkerung befürworten, dass große Teile der fossilen Energien im Boden bleiben sollen, um den Klimawandel nicht zu beschleunigen. „Trump beugt sich den Interessen der Ölindustrie. Er ignoriert mit seiner Anordnung nicht nur die Gefahren von Ölförderungen, sondern auch die Wünsche vieler US-Amerikanerinnen und -Amerikaner“, so Meus.
Mit dieser Anordnung geht Trump gegen Entscheidungen des früheren US-Präsidenten Barack Obama vor. Dieser hat zum Schluss seiner Amtszeit im November 2016 zuerst die Arktis im Rahmen eines Fünfjahresplanes (2017 – 2022) für Offshore-Ölbohrungen ausgeschlossen. Später, im Dezember, stellte er große Teile der Arktis – insgesamt 98 Prozent – und des US-Atlantiks unter permanenten Schutz vor Ölförderungen.
Für die Entscheidung nutzte Obama das 1953-Gesetz (Outer Continental Shelf Lands Act). Dieses Gesetz kann von Amtsnachfolgern eigentlich nicht aufgehoben werden. Somit bleibt offen, wie erfolgreich Trump mit seinen Plänen sein wird. „Auch Trump muss erkennen, dass die Arktis unseren Schutz braucht. Der Hahn für Ölförderungen in der Arktis muss ein für allemal zugedreht werden“, so Meus abschließend.