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Wangari Maathai – Die „Mutter der Bäume“ ist tot

Die Begründerin des „Green Belt Movement“ und Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai verstarb.

Wangari Maathai, die wohl weltweit bedeutendste Umweltschützerin, erlag am Sonntagabend einundsiebzigjährig einem Krebsleiden. Frau Maathai studierte über Stipendien in den USA, später auch in Gießen und München. 1971 erwarb sie als erste Frau aus Kenia den Doktortitel an der University of Nairobi, wo Maathai auch erste Professorin für Veterinäre Anatomie und später Dekanin wurde.

Im Jahr 1977 rief Wangari Maathai die Aufforstungsbewegung „Green Belt Movement“ ins Leben, ursprünglich als Reaktion gegen die Abholzung der Bäume um Nairobi. Im Laufe der Jahrzehnte wurde aus dieser „Grüngürtel-Bewegung“ eine panafrikanische Bewegung, die mittlerweile in über einem Dutzend Ländern aktiv ist. Zum Schutz vor Erosion wurden so über 30 Millionen Bäume neu gepflanzt. Zudem wurde die lokale Bevölkerung immer auch über die Bedeutung der Bäume und ihren Schutz informiert. Aufgrund dieser Pionierrolle erhielt Frau Maathai den Beinamen „Mama Miti“, was „Mutter der Bäume“ in Kisuaheli bedeutet.

Wangari Maathai hatte über Jahrzehnte ein sehr bewegtes Leben, mit einem Dutzend Festnahmen und mehreren Gefängnisaufenthalten im Kampf um Menschenrechte und Demokratie unter diktatorische Regimen Kenias. Noch zu Diktaturzeiten gründete sie als erste Afrikanerin mit der „Mazingira Green Party of Kenya“ eine „grüne Partei“ in Afrika und schaffte mit ihr 2002 als erste grüne Politikerin Afrikas den Sprung in eine Regierung, als stellvertretende Ministerin für Umweltschutz.

Wangaria Maathai war unter anderem Mitglied im Club of Rome und des World Future Council. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte erhielt sie Dutzende renommierter Auszeichnungen. Bereits 1984 wurde Wangaria Manthai für den „Green Belt Movement“ mit dem sogenannten „Alternativen Nobelpreis“ („Right Livelihood Award“) geehrt.

Im Jahr 2004 erhielt Maathai als erste Afrikanerin auch den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für „nachhaltige Entwicklung, Frieden und Demokratie“. Wangari Maathai „hat einen gesamtheitlichen Zugang zur nachhaltigen Entwicklung gewählt, der Demokratie, Menschenrechte und insbesondere Frauenrechte umfasst.“ Die Auszeichnung war für die Geschichte des Friedensnobelpreises erstmalig eine besondere Würdigung des Umweltschutzes, die mit der Verleihung des Friedensnobelpreis 2007 an Al Gore und der Klimarat der Vereinten Nationen ihre Fortsetzung fand.

Wangari Maathai wird in den Millionen Bäumen Afrikas weiterleben, an deren Pflanzung und Wachsen sie mitwirkte.

Quelle

eco-world 2011

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