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Zulassung für Textilbeton: Klimafreundliche Bauindustrie ohne Stahlbeton!

Textilbeton hat endlich die Zulassung erhalten!

Das „Deutsche Zentrum für Textilbeton“ der TU Dresden steht in den Startlöchern: Das umweltfreundliche Bauen kann nun beginnen. In Pilotprojekten haben Forscher der TU Dresden und der TU Aachen die vielfältige Einsatzfähigkeit dieses Materials erforscht und erste Bauprojekte umgesetzt (LINK). Textilbeton ist ein Verbundmaterial, bei dem Kunststofffasern oder Glas dem Beton zugesetzt werden.

Gegenüber dem konventionellen Beton-Stahl-Gemisch ist der Textilbeton im klaren Vorteil: Einsparungen von bis zu 75-80 Prozent bei der CO2-Emission, bis zu 80 Prozent weniger Materialverbrauch, eine höhere Belastbarkeit und bessere Dämmeigenschaften. Dieser neue Werkstoff bietet ungeahnte Potentiale für den weltweiten Klimaschutz. Die industrielle Bauindustrie ist bis dato Verursacher von Unmengen an Treibhausgasen und Emissionen, denn sie benötigt Unmengen an Beton, der für etwa 5 Prozent des weltweiten CO2-Austoßes verantwortlich ist (WBCSD 2012).

Man stelle sich vor, ein expansionsfreudiges und in Massen CO2-produzierendes Land wie China würde auf Stahlbeton verzichten und stattdessen mit Textilbeton bauen – ein unglaublicher Gewinn für das Weltklima! Doch auch bei der nationalen Energiewende gilt: Der Weg ist bereits das Ziel. Der Einsatz von Textilbeton sollte etwa beim Bau von Windkraftanlagen schnellstmöglich großflächige Anwendung finden, um die beim Bau der Betonwindtürme verursachten CO2-Emissionen drastisch zu verringern.

Die Forschung hat die notwendigen Befunde geliefert: Jetzt sind politische und unternehmerische Aktionen gefragt, um Textilbeton den Durchbruch in der industriellen Bauwirtschaft zu gewährleisten! Ein glaubwürdiger Klimaschutz beginnt bereits in der (Bau-)Substanz.

Mehr zum Thema Textilbeton habe ich auch in meinen Buch „Globale Abkühlung“ geschrieben (LINK).

Quelle

Hans-Josef Fell 2014Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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