Erntejahr 2018 zeigt zukünftige Herausforderungen deutlich auf
Klimawandel als Treiber dieser Veränderungen.
Ein Blick auf die Grünlandflächen und Äcker reicht, um auch als Laie zu erkennen, dass die heimische Landwirtschaft in diesem Jahr besonders unter Druck steht. „Wochen, ja sogar Monate ohne einen Millimeter Niederschlag, in anderen Regionen sintflutartige Regenfälle und heftige Gewitter, das ist die Zwischenbilanz des heurigen Jahres. Welche Auswirkungen diese extremen Witterungen haben, zeigen uns die bisherigen Zahlen der Ernte 2018“, unterstreicht Stefan Kast, Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft, die dramatische Lage.
Besonders angespannte Situation bei tierhaltenden Betrieben
Die anhaltende Hitze und Trockenheit führte bei der diesjährigen Getreideernte zu deutlichen Einbußen. „Den sinkenden Selbstversorgungsgrad bei Getreide merklich unter die 100%-Marke und damit die zunehmende Abhängigkeit von Importen beobachten wir mit großer Sorge“, betont Kast. Im Grünlandbereich ist der zweite oder dritte Schnitt aufgrund der Trockenheit deutlich niedriger oder sogar zur Gänze ausgefallen. „Für unsere tierhaltenden Betriebe bedeutet das eine besonders angespannte Situation. Ohne Futter auf den Weideflächen und den Heimbetrieben sehen sich viele Bäuerinnen und Bauern gezwungen, ihre Bestandszahlen zu reduzieren und Tiere zu verkaufen“, verweist Andreas Kugler, Generalsekretär der Österreichischen Jungbauernschaft, auf die aktuellsten Entwicklungen.
Klimawandel als Treiber dieser Veränderungen
Dass diese extremen Witterungsbedingungen und ihre Auswirkungen keine Ausnahme bleiben werden, davon sind die Jungbauern überzeugt. „Der Klimawandel wirkt sich unmittelbar und sehr deutlich auf die Landwirtschaft aus, das ist weltweit zu beobachten. Wir haben unsere Werkstätte unter freiem Himmel und müssen deshalb lernen mit diesen Veränderungen umzugehen, denn ignorieren können wir sie nicht, wie das heurige Jahr erneut beweist“, stellt Kast klar. Neue Sorten, die resistenter gegen Hitze und Trockenheit sind oder die Verschiebung von Anbauzeitpunkten sind dahingehend nur zwei von vielen Ansatzpunkten. Für Kugler ist ganz klar: „Wir stehen hier vor einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Es geht um unsere langfristige Ernährungssicherheit!“
Erträge und Qualitäten bei den übrigen Kulturen bleiben abzuwarten
„Für das Erntejahr 2018 bleibt abzuwarten, wie sich die Erträge und Qualitäten bei den übrigen Kulturen wie Mais, Wein oder Erdäpfel zeigen. Wir hoffen sehr, dass die Einbußen nicht so dramatisch wie in den anderen Bereichen sind. Abgerechnet wird aber erst, wenn die Ernte eingebracht ist“, so Kast.