Fischsterben durch Wasserkraft-Stauwehr-Abbruch?
Das Stauwehr des Kleinwasserkraftwerks „Schwarze Säge“ in Görwihl (Kreis Waldshut-Tiengen) befindet sich in Gefahr. Behörden wollen es abbrechen. Noch diesen Sommer.
Doch: Dürfen sie das? Verstößt nicht massiv gegen geltende Umweltgesetze, wer dadurch ein Fischsterben auslöst? Genau dies befürchtet die „Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV“ AWK ( www.wasserkraft.org). Diese Bedenken kamen der AWK nach Besuch eines Biologen und eines Limnologen Mitte August an der „Schwarzen Säge“.
Vergangene Woche haben sich ein Biologe und ein Limnologe persönlich die „Schwarze Säge “ gezeigt. Ihr Urteil: Würde jetzt, bei Niedrigwasser, ein Bagger das 70 Zentimeter hohe Stauwehr zerstören, würde dies auch Schlamm am Grund des „Schwarzenbächles“ aufwirbeln. Dort befinden sich bereits jetzt Faulgase. „Erkennbar an aufsteigenden Blasen“.
So hat es die Ingenieurin und AWK-Geschäftsführerin Julia Neff heute an Landesumweltminister Franz Untersteller geschrieben. Mögliche Folge dieser starken Vergasung des Schwarzenbächles: ein massives Fischsterben.
Die „Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV“ AWK erkennt deshalb durch den amtlich geplanten Bagger-Abbruch des „Schwarze-Säge“-Stauwehrs die Gefahr der „möglichen Zerstörung eines seltenen Biotops“. Bevor es soweit komme, seien mehrere Gutachten an zu fertigen.
In ähnlicher Richtung hatte sich bereits der international anerkannte Biologe und Physiker Ernst Ulrich von Weizsäcker geäußert. Das „Club-of-Rome“-Mitglied erkennt in Staubereichen von Wasserkraftanlagen wie der „Schwarzen Säge“ ein „wunderbares Biotop“. Dessen Zerstörung sei „ökologisch gar nicht wünschenswert“.
Ihren Brief an Umweltminister Franz Untersteller („Grüne“) vom heuten 21. August 2020 hat die AWK auch den zuständigen Behörden und mehreren Landtagsabgeordneten weitergeleitet.
Wasserkraft-Informations-Netzwerk www.win-wasserkraft-informations-netzwerk.net
Quelle
Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV AWK | Julian Aicher 2020
