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Bigi Alt | Antarktis - Cuverville | Eselspinguine

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Pinguine in Zeiten des Klimawandels

Auch Pinguine sind vom Klimawandel betroffen. Mehrere Forschungsergebnisse deuten auf zum Teil dramatische Einbußen bei Pinguinbeständen hin.

In den Polarregionen ist der Klimawandel am stärksten sichtbar. So auch in der Antarktis, Lebensraum vieler Pinguinarten. In einigen Regionen schwindet das sommerliche Meereis, was sich unmittelbar auf die Ökosysteme und Artengemeinschaften im Meer auswirkt. So verkleinern oder verlagern sich beispielsweise Krillschwärme. Krill, das sind kleine Leuchtgarnelen, ist die Hauptnahrungsquelle von Walen, Fischen – und von Pinguinen. Und wo der Krill verschwindet, verschwinden nach und nach auch die Pinguine.

Durch eine Vielzahl an Einzelbeobachtungen haben Forscher festgestellt, dass sich Pinguinpopulationen verschiedener Arten seit einigen Jahren großräumig verschieben. So schrumpfen die Bestände der hochantarktischen und stärker meereisassoziierten Arten wie Adéliepinguine und Kaiserpinguine, während eher subantarktische Arten, zum Beispiel Eselspinguine, zumindest regional zunehmen.

Wissenschaftler vom Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Jena forschen im Auftrag des Umweltbundesamts, um die Bestände der verschiedenen Pinguinarten in der Antarktis zu erfassen und diese Veränderungen überhaupt erst einmal festzustellen. So wird zum Beispiel mithilfe multispektraler Satellitenbilder die Verteilung von Guanoablagerungen, das heißt von Pinguinkot, erfasst. Anhand dieser Bilder wiederum können die Forscher erkennen, wie viele Pinguinnester sich dort befinden und um welche Pinguinart es sich handelt. Außerdem wollen die Jenaer Forscher auch die Qualität der am Boden erfassten Kontrolldaten verbessern. Diese Daten sind wichtig, um die Analysen von Satellitenbildern zu verifizieren. Hierzu gehört auch der Einsatz von Drohnen, mit deren Hilfe sich große Kolonien vergleichsweise leicht erfassen lassen.

Damit sollen die methodischen Grundlagen für ein antarktisweites Pinguinmonitoring entwickelt werden, um Klarheit über die bisherige und zukünftige Bestandesentwicklung der antarktischen Pinguine zu erhalten. Pinguine gelten wie kaum ein anderer Organismus als geeignete Indikatoren für den Zustand und die Veränderung antarktischer Ökosysteme, weil sie als Spitzenprädotoren nahe am Ende der Nahrungskette stehen und sich vergleichsweise gut und einfach zählen lassen.

Links

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Quelle

Umweltbundesamt 2016

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