WeltRisikoBericht 2024: Dringender Handlungsbedarf in Zeiten multipler Krisen
Der heute veröffentlichte WeltRisikoBericht 2024 von Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) ruft zu neuen Strategien in der Krisenprävention und im Risikomanagement auf.
Unter dem Fokus „Multiple Krisen“ verdeutlicht der Bericht eindrücklich, wie Klimawandel, geopolitische Konflikte und Gesundheitskrisen eng miteinander verknüpft sind und welche weitreichenden Folgen diese Krisen für die globale Sicherheit und Entwicklung haben.
Die Welt im Bann multipler Krisen
Extremwetterereignisse, Kriege und neue Gesundheitsbedrohungen wie Polio und Mpox: Globale Krisen sind allgegenwertig und überfordern zunehmend internationale Hilfssysteme. „Unsere Welt ist im Bann multipler Krisen. Sie verstärken sich gegenseitig und schaffen neue, bedrohliche Herausforderungen für die globale Sicherheit. Der WeltRisikoBericht 2024 zeigt alarmierend deutlich: Die Staatengemeinschaft muss jetzt entschlossen und sofort handeln,“ betont Dr. Ilona Auer Frege, Geschäftsführerin von Bündnis Entwicklung Hilft. „Unsere traditionelle Krisenbewältigung reicht bei multiplen Krisen nicht mehr aus. Wir brauchen dringend innovative und integrierte Ansätze im Katastrophenrisikomanagement“, ergänzt Dr. Katrin Radtke, Senior Researcher am IFHV der Ruhr-Universität Bochum und wissenschaftliche Leiterin des Berichts.
Globale Risiken auf dem Vormarsch
Der WeltRisikoIndex 2024 bewertet das Katastrophenrisiko für 193 Länder und erfasst dabei über 99 Prozent der Weltbevölkerung. Während die bekannten Risikohotspots weiterhin in Amerika und Asien liegen, zeigt der Bericht, dass sich das Risiko langfristig zu Ländern mit klimasensibler Exposition und hoher Vulnerabilität verschiebt.
Deutschland verbessert sich im Ranking leicht und liegt mit einem Risikowert von 4,1 auf Platz 98, bleibt damit jedoch weiterhin im globalen Mittelfeld. Dies unterstreicht die Notwendigkeit umfassender Anstrengungen zur Risikominimierung.
Eine Sonderauswertung in Form von neuem Kartenmaterial zeigt zudem, dass das Risikoprofil vieler Länder nicht nur von Extremwetterereignissen geprägt ist, sondern zunehmend auch von anhaltenden Konflikten. Besonders betroffen sind Regionen in Zentral- und Nordafrika, Zentral- und Südamerika sowie Südasien, wo Konflikte die bereits hohen Risikowerte weiter verschärfen.
Quelle
Bündnis Entwicklung Hilft und IFHV der Ruhr-Universität Bochum