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Fotolia.com | GyulaGyukli

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Beratung für PV auf Mehrparteienhäusern: SFV und EARF starten Initiative

Die Ankündigung der “Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung” im Solarpaket 1 hat es geschafft, den Knoten bei der vorbereitenden Planung von PV-Projekten auf Mehrparteienhäusern (MPH) zu lösen.

Immer mehr Eigentümer:innen sowie Vermieter:innen interessieren sich seitdem für eine Investition. Doch trotz der nun klaren rechtlichen Rahmenbedingungen steckt die Umsetzung der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV) noch in den Kinderschuhen. Marktakteure agieren zögerlich, Messstellenbetreiber sind schwer zu finden. Bis heute ist uns nur ein GGV-Projekt eines gewerblichen Dienstleisters bekannt – obwohl Wohnungseigentümer:innen gern selbst aktiv werden wollen und das Potenzial groß ist. 

Die gute Nachricht: Es gibt auch andere funktionierende und bewährte Betriebskonzepte für PV-Anlagen auf MPH. Die Energieagentur Regio Freiburg (EARF) und der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) haben sich deshalb zu einer gemeinsamen Beratungsoffensive zusammengetan, um den Ausbau zu beschleunigen. Denn wer PV auf seinem Haus installieren will, muss nicht bis zur Umsetzung der GGV warten.

 “Eine PV-Anlage auf einem Mehrparteienhaus zu errichten, ist technisch kaum anspruchsvoller als auf einem Einfamilienhaus”, erklärt Tobias Otto, Experte des SFV. “Allerdings gestaltet sich die Planung und anschließende Abrechnung oft etwas komplexer. Es müssen viele Stimmen gehört und Interessen unter einen Hut gebracht werden.” Um zu verstehen, welche Aspekte dabei zu beachten sind, bietet der SFV Vorträge, Erstberatungstermine und Kick-Off-Beratungen an. Druckfrisch ist nun der Solarbrief “Das kleine Solar-Mehrfamilienhaus 1×1” erschienen, der Interessierten einen Überblick über die möglichen Umsetzungsvarianten verschafft.

Dass bereits erprobte Betriebskonzepte auch häufig ihren Vorteil gegenüber der neuen GGV haben, weiß auch Johannes Jung von der EARF. Statt lange auf die Installation von intelligenten Messsystemen zu warten, kann das sogenannte “Einzählermodell” durch ganz andere Vorteile punkten. “Viele wissen nicht, wie einfach eine gemeinschaftliche Stromversorgung mit dem Einzählermodell sein kann. Die größte Herausforderung ist hierbei lediglich, alle Interessierten an einen Tisch zu bekommen und sich für die gemeinschaftliche Umsetzung zu entscheiden.” Die EARF bietet daher einen interaktiven Leitfaden an, in dem die Vorteile der unterschiedlichen Betriebskonzepte herausgearbeitet werden. Jüngst wurde dieser auch um die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ergänzt. 

Gemeinsam wollen die EARF und der SFV nun Interessierten auf dem Weg zur PV-Anlage auf ihrem Mehrparteienhaus helfen. Neben Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Beratungen haben sie kürzlich einen Austausch zur GGV zwischen interessierten Akteuren initiiert. “Wir sind wild entschlossen, interessierte Investor:innen nicht im Regen stehen zu lassen.” so Otto. Denn die Hebung des Potentials von PV auf MPH ist nicht nur essentiell für den Klimaschutz, es ist auch ein sozialer Aspekt.

“Es ist unabdingbar, dass Menschen in Miet- oder Eigentumswohnungen aktiv an der Energiewende beteiligt werden”, sind sich Jung und Otto einig.

Weiterführende Links und Beratungsangebote:

Quelle

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. 2024 | Energieagentur Regio Freiburg 2024

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