‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | Capri23auto

© pixabay.com | Capri23auto | Ausblick auf die mögliche Blumenwiese in einem Jahr.

Photovoltaik-Anlage in Kersch wird zum Bienenparadies

Alle Zeichen auf Grün: WI Energy verwandelt die PV-Anlage in Kersch in eine Oase für die heimische Insektenwelt.

Neben seinem primären Nutzen als Stromquelle dient dieser Ort zukünftig auch als Schutzraum und Nahrungsquelle für bedrohte Bienenarten.

© WI Energy GmbH | Solarpark Kersch kurz vor der Fertigstellung

Noch sieht es jahreszeitlich bedingt karg aus auf den Böden der Photovoltaik-Anlage in Kersch. Aber die Vorbereitungen für das zukünftige Bienenparadies laufen bereits auf Hochtouren. Matthias Reimann ist Hobbyimker und setzt sich schon seit vielen Jahren aktiv gegen das Bienensterben ein. Als dieses Jahr die Anfrage für eine bienenfreundliche Begrünung in Kersch von WI Energy, einem Fullservice-Anbieter für Photovoltaik-Projekte eintraf, zögerte er nicht lange und erklärt: „Es ist sinnvoll, erneuerbare Energie und Artenschutz zu vereinen und ich bin immer daran interessiert, dies beratend zu unterstützen“, so Reimann.

Starkes Team

Anlagen-Errichter ist die WI Energy, Initiator für erneuerbare Energien mit Firmensitz auf dem Petrisberg in Trier. Der im Jahr 2018 erbaute Solarpark steht auf einem ehemaligen Steinbruch und verhält sich daher nicht in Konkurrenz zur konventionellen Landwirtschaft. In diesem Jahr erweiterte das Unternehmen die Fläche des Parks um weitere 60 %. Seitdem liefert die Anlage verlässlich ca. 3.150.000 kWh regenerativen Grünstrom im Jahr und spart damit in den nächsten 25 Jahren 61.000 Tonnen CO2 ein. Projektleiter Peter Maasem merkt an: „Neben unserem Ziel, die Energiewende aktiv voranzutreiben und den Ausbau regenerativer Energiequellen zu steigern, möchten wir zusätzlich unseren Beitrag zur Biodiversität in Deutschland leisten. Die Einbringung des Saatgutes vervollständigt unser Projekt sinnvoll.“

Zeit zu handeln

Die Zahlen sprechen für sich – während es im Jahr 1952 noch 2,5 Millionen Bienenvölker in Deutschland gab, sind es laut dem Imkerbund derzeit nur noch eine Million. „Ich bin selbst Imker und habe im letzten Jahr sechs von neun Bienenvölkern verloren. Bei den betroffenen Völkern war es definitiv auf den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen“, erklärt Reimann und ergänzt: „Die chemischen Substanzen stören das Nervensystem der Bienen. Derart geschädigt finden Sie den Weg nicht mehr nach Haus. Daher ist es wichtig, dass wir Inseln schaffen, auf denen die Bienen genügend unbelastetes Futter finden.“

Gute Vorbereitung das A und O

Bevor die Oase auf den Flächen der PV-Anlage in Kersch entstehen kann, bedarf der Boden einer besonderen Vorbereitung. „Wir beginnen im Herbst. Im ersten Schritt lockern wir den Boden auf und versuchen bei den störenden Beikräutern den Druck rauszunehmen“, sagt der Bienenexperte. „Wenn der erste Frost kommt, schaffen es die meisten Kräuter nicht. Den Prozess wiederholen wir ein zweites Mal. In der Regel haben wir mit der zweiten Frostwelle die meisten Beikräuter aus dem Boden rausbekommen. Im dritten Schritt findet dann die Aussaat statt. Je nach Region und Temperaturentwicklung variiert sie zwischen April und Mai.“

Die Mischung machts

Reimann legt vor allem Wert auf die Förderung heimischer und regionaler Pflanzen. Das Saatgut Riga, welches in Kersch zum Einsatz kommt, beinhaltet Blumenarten wie die Königskerze, Buchweizen, Sonnenblume, Färberkamille, Glockenblume, Hornklee und viele weitere. „Wir stellen unser Saatgut ganz individuell für die Regionen zusammen. Die Mischung beinhaltet bis zu 37 Wildpflanzenarten und 13 Kulturpflanzenarten. Dies gewährleistet, dass für alle Insekten Nahrung entsteht“, so Reimann. Nach etwa einem Jahr ist das Ergebnis dann sichtbar. „Es ist für mich immer wieder aufregend, das Saatgut in voller Blüte zu sehen.“

Quelle

WI Energy GmbH 2020

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren