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Umfrage: Nachhaltige Unternehmen resilienter in der Krise

Die Corona-Krise und die damit ausgelöste Ausnahmesituation stellt die Wirtschaft weltweit vor enorme Herausforderungen. Auch in Deutschland sind viele Betriebe und Unternehmen stark unter Druck. Aber die Krisensituation macht auch eines deutlich: Nachhaltige Unternehmen sind resilienter in der Krise, wie eine aktuelle Umfrage von UnternehmensGrün und verschiedene Studien zeigen.

„Nachhaltige Unternehmen und Investments sind resilienter gegenüber Krisen, weil sie ihre Risiken langfristiger und entsprechend einer ganzheitlichen Betrachtung von Auswirkungen auf Mensch und Umwelt managen“, ist Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, dem Bundesverband der grünen Wirtschaft, überzeugt. Einer Umfrage des Bundesverbandes zufolge gaben die Unternehmen an, dass sich ihre nachhaltig ausgerichteten Geschäftsmodelle auch in der Krise von Vorteil erweisen. Gleichzeitig herrscht eine große Zuversicht, die Ausnahmesituation erfolgreich zu bewältigen – mehr als 84% sind sehr zuversichtlich bzw. zuversichtlich, die Herausforderungen der Krise zu meistern.

Nachhaltige Portfolios stabiler

Und tatsächlich: Die Krise zeigt, dass nachhaltig ausgerichtete Portfolios bessere Ergebnisse erzielten als traditionelle. Die Ergebnisse der Scope-Studie legen dies ebenfalls nahe: Aktienfonds mit ESG-Kriterien verloren im ersten Quartal 2020 weniger an Wert als ihre konventionellen Konkurrenten (Börse ARD, 05/2020). Die ESG-Kriterien stehen für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmens­führung). BlackRock-Chef Larry Fink geht davon aus, dass sich durch die Coronakrise der Trend hin zur nachhaltigen Geldanlage verstärken wird. Die Börsenzeitung zitiert Fink mit den Worten, dass nach der Krise die Möglichkeit bestünde, eine nachhaltigere Welt zu schaffen (Börsenzeitung 05/2020).

Aktuelle Herausforderungen in den Unternehmen

Die Unternehmen sehen sich vor allem mit diesen Herausforderungen konfrontiert:

  • abnehmende Nachfrage (55%)
  • Absage von Veranstaltungen (55%)
  • schwindende Liquidität (34%)
  • Schutz der Mitarbeitenden (29%)
  • steigende Nachfrage (23 %)

Im Zuge der Corona-Krise sind fast zwei Drittel der Befragten zumindest teilweise auf Homeoffice übergegangen und rund 27% haben das Angebot bzw. die Vertriebswege umgestellt. Über drei Viertel der Befragten greifen auf staatliche Unterstützungsangebote (Soforthilfe und Kurzarbeit) zurück. Diese werden überwiegend positiv bewertet. Für kommende Konjunkturprogramme wünschen sich die Unternehmen aber eine strikte Klimaschutzorientierung (Einhaltung des Pariser Klimaziels) und eine Einbindung in den Green Deal der EU.

Mit nachhaltigen Stimulusprogrammen auf Erfolgskurs

UnternehmensGrün fordert von der Bundesregierung eine nachhaltige Ausgestaltung der Konjunkturprogramme. Konjunkturpakete, die Synergien zwischen Klima- und Wirtschaftszielen anstreben, haben bessere Aussichten, den nationalen Wohlstand langfristig zu steigern. Das Workingpaper der Smith School of Enterprise and the Environment der Universität Oxford zeigt beispielsweise, dass grüne Projekte mehr Arbeitsplätze schaffen, pro ausgegebenem Dollar höhere kurzfristige Renditen bringen und langfristig zu höheren Kostenersparnissen führen als traditionelle Konjunkturpakete (Oxford Smith School of Enterprise and the Environment, 05/2020).

Auch die Leopoldina geht davon aus, dass sich alle politischen Maßnahmen, die nicht der unmittelbaren Rettung von Unternehmen dienen, an dem Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren müssen (Dritte Ad-hoc Stellungnahme Leopoldina, 04/2020).

Klima- und Corona-Krise nicht gegeneinander ausspielen

Immer mehr Unternehmen verleihen dem Klimaschutz ihre Stimme. Dem UnternehmensGrün-Aufruf NACHHALTIG ZUSAMMEN haben sich schon mehr als 660+ Unternehmen angeschlossen.

„Wir wollen als Unternehmerinnen und Unternehmer dazu beitragen, die Daseinsvorsorge unserer Gesellschaft zu sichern und die Wirtschaft so zu gestalten, dass sie zukunftsfähig ist. Daher stellen wir den Neustart der Wirtschaft unter die Vorzeichen einer solidarischen und ökologischen Transformation – und fordern entsprechende Maßnahmen von der Regierung“, so UnternehmensGrün-Vorständin Martina Merz, die ebenfalls zu den Unterzeichner_innen gehört.

Quellen:

Quelle

UnternehmensGrün e.V. 2020

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