Treibhauseffekt unkompliziert erklärt
Der Aufbau vieler Planeten in unserem Sonnensystem ist gleich: Sie sind umgeben von einer gasförmigen Hülle, die im Fall der Erde von der Anziehungskraft an Ort und Stelle gehalten wird. Auf unserem Planeten enthält die Hülle unter anderem Sauerstoff, der das Leben hier möglich macht. Daneben sind noch andere Gase in der Hülle enthalten, die zusammen mit dem Wasserdampf die Erderwärmung verursachen. Von Sabine Hoffmann
Das heißt, dass es ohne die Atmosphäre auf der Erde kälter wäre. Denn ohne den Treibhauseffekt würde die Sonnenstrahlung die Erdoberfläche auf nur -18 Grad erwärmen können. Dank dieser Atmosphäre herrscht hier aber eine Durchschnittstemperatur von 15 Grad. Folglich ermöglicht der Treibhauseffekt das Leben auf unserem Planeten.
Zu den sogenannten Treibhausgasen in der Atmosphäre zählen Ozon, Methan, Wasserdampf und Kohlendioxid. Das sind strahlungsaktive Stoffe, welche die von der Erdoberfläche aufsteigende Wärme absorbieren und danach abstrahlen können. Dadurch wirken die Gase an dem Temperaturanstieg mit, während ohne sie die Wärme einfach ins All austreten würde.
Die Sonne ist Wärmequelle und daher auch Antrieb für die Erderwärmung und den Treibhauseffekt. Die Strahlungsabsorption ist sehr gering, denn die Atmosphäre der Erde ist fast vollständig durchlässig für die Sonnenstrahlen, da sie die Solarenergie nicht aufnehmen kann. Etwa 30% der Sonnenstrahlen werden durch die Luft, Wolken und der Bodenoberfläche (besonders von Eis aufgrund der Helligkeit) reflektiert.
Da unser Planet Wärme in großen Mengen sehr gut speichern kann, strahlt er diese auch wieder ab. Die Treibhausgase können jetzt diese modifizierte Energie aufnehmen und später wieder abstrahlen. Im Bereich der Gärtnerei wird dieser Prozess ausgenutzt: das Glas der Gewächshäuser übernimmt die Aufgabe der Treibhausgase, und die erwärmte Luft im Inneren bleibt isoliert. Hier spricht man vom „Glashauseffekt“.
Historisch geht der Treibhauseffekt auf den französischen Physiker Jean- Baptiste Joseph Fourier zurück. Er beschrieb dieses Prinzip bereits 1824. Die gezielte Forschung entwickelte sich erst in den fünfziger Jahren, also über 120 Jahre später. Seitdem entstanden überall in der Welt mehrere Messstationen für Kohlendioxid.
Wie man sehen kann, ist der Treibhauseffekt in der Atmosphäre ein natürlicher Prozess, der sich eigenständig reguliert. Jedoch hat sich mittlerweile ein anthropogener Treibhauseffekt entwickelt. Damit wird der nicht unbedeutende Einfluss des Menschen darauf bezeichnet. Viele Faktoren sorgen seit der Industrialisierung für ein rasches und stetiges Wachstum von Methan und Kohlendioxyd: Viehzucht, Abfallwirtschaft, Verbrennung fossiler Treibstoffe, Regenwaldabholzung, Zementherstellung, Reisanbau… Hierbei entstehen Gase, die dem Klima schaden und die Erwärmung verstärken.
Der Kohlendioxidanteil in der Erdatmosphäre stieg in den letzten fünf Jahrzehnten von 313 ppm (Abkürzung für parts per million, dt.: Teile pro Million) im Jahre 1960 auf 389 ppm im Jahre 2010. Wissenschaftler vermuten in den nächsten Jahrzehnten einen Klimawandel, denn bei Eiskernbohrungen in der Antarktis stellte man fest, dass in den letzten 750.000 Jahren vor dem Industriezeitalter der Kohlendioxidanteil nie mehr als 290 ppm betrug.
Laut Prognose der Wissenschaftler wird der bevorstehende Klimawandel extreme Wetterschwankungen und einen Anstieg des Meeresspiegels verursachen. Auf diesem Wege könnte der eigentlich lebensnotwendige Treibhauseffekt bedrohliche Folgen nach sich ziehen.
Quelle
Globalisierungsfakten.de | Sabine Hoffmann 2013